Irgendwann gab es in der ProSevenSatOne-GmbH mal so etwas wie eine gute Idee: Könnten wir nicht im Wahljahr den jungen Zuschauern irgendwie das Thema Politik näher bringen? Und das war in der ersten Sekunde wahrscheinlich sogar ehrlich gemeint. Da der einstmals positive Ansatz allerdings beim Sitcomdauerschleifensender P7 mit der ausgewiesenen Youth-Kompetenz am Hacken kleben blieb, war schnell klar: Das geht ja nur mit Quote - also mit Raab und großem Geldgewinn! Anders wär das ja gar nicht möglich.
So entstand ABSOLUTE MEHRHEIT - MEINUNG MUSS SICH WIEDER LOHNEN. Und auch wenn es einigen vielleicht so vorkam, als wolle Stefan Raab sich nur eine weitere Kerbe in sein persönliches ‚Ichkanneinfachalles'-Zepter schnitzen - der Grundgedanke blieb (versehentlich) ehrenhaft.
Die wahren Probleme zeigten sich allerdings sehr schnell: Die Politiker der ersten Liga hatten keinen Bock und schickten meist Vertreter aus den hinteren Reihen, die gerade selbst einen Aufmerksamkeitsschub gebrauchen konnten. Raab war überraschenderweise nicht übermäßig gut vorbereitet und versuchte stattdessen, vorgeschriebene One-Liner einzustreuen, während die Gespräche an sich im selbst gemachten Wind verpufften - wie in den meisten anderen Talk-Sendungen der Konkurrenz-Sender eben auch. Wer zum Anfang der jeweiligen Show bereits gut beim Publikum ankam und beizeiten einen Lacher kassierte, der blieb auch am Ende Sieger. Die absolute Mehrheit über 50% (die man für den Geldkoffer mit 100.000 Euro zur freien Verfügung erreichen musste) konnte keiner der Politiker erreichen. Logische Konsequenz: Da muss noch ein Prominenter aus der Zielgruppe mit aufs Sofa!
So kam es wie es kommen musste: In Folge drei schlurft sich Ex-Halbschalenhelm-Rapper Sido auf die Couch, hört nur gelegentlich zu und nuschelt gelangweilt eine Handvoll federwolkenleichter Allerwelts-Plattitüden mit Gruppenklatsch-Garantie in die Runde. (Kiffen legalisieren! Kinder sollten wählen dürfen - das machen die ja auch nur wenn die sich vorher informiert haben! Wer fleißig ist soll auch mehr Geld verdienen, aber überzogene Gehälter sind echt nicht in Ordnung! Ungerechtigkeit ist doof! ) Wofür er am Ende über 50% der Anrufer kassiert und einen Koffer mit dem Jackpot 300.000 Euro in die Hand gedrückt bekommt.
Was zumindest zu der wunderschönen Szene führt, dass er sich die Kohle schnappt und kommentarlos die Bühne verlassen will (lernt man ja früh: immer erst nachzählen, den Motherfuckern von P-Seven kann man nicht trauen!) und Raab ihn lachend zurückhält mit der Erklärung, dass er aus Zeitgründen jetzt gar nicht mehr sagen kann, was er mit dem Geld denn wohl machen wird! Hahaha. Ende. Danke ProSieben - für wohl einen der absurdesten und unfassbar dümmsten Fernsehmomente aller Zeiten!
Nicht falsch verstehen: hier geht es nicht um Sido als Person oder darum, ob man Kiffen legalisieren sollte. Gegen Sido als querdenkenden Talk-Einschub außer Konkurrenz, der einen Teil der Volksstimme wiedergibt, gäbe es auch gar nichts zu sagen.
Hier geht es darum, dass uns diese Sendung auf erschreckend naive Weise genau all das vorgelebt hat, was in ihr diskutiert oder bestenfalls kritisiert werden sollte: Echtes Diskutieren lohnt sich nicht! Billiger Populismus zahlt sich immer aus! Politik interessiert doch in Wirklichkeit keine Wurst! Für die Quote machen wir alles, nur nicht vorher nachdenken!
Und am Ende latscht der Typ mit einem Arsch voll unverdienter Kohle aus der Hütte, der die meisten Fans und die wenigste Ahnung hat, aber einfach das erzählt was viele gerne hören wollen, weil es im Kopf kein Aua macht. So gesehen: eigentlich alles wie auch in der Politik! Schöner hätte man den Fehler im System kaum zeigen können.
Doch mal einfach so unter uns: wenn man einen Polit-Battle für das jüngere Publikum veranstalten will - und man setzt auf ein Sofa vier mäßig bekannte Politiker plus einen gerade sehr populären Top Ten-Rapper, der sich für die Legalisierung des Kiffens einsetzt - jetzt ratet mal, wer da das Telefon-Voting gewinnen könnte? Hm? Ja ich weiß, ist schwer, das kann wirklich kein Mensch vorhersagen...
Aber meckern wir nicht: hey, Pro7 hat doch nur versucht, junge Leute für Politik zu interessieren! Und ihnen gezeigt, dass das total keinen Sinn hat! Außerdem werden sie sich selbst am meisten ärgern dass SIDO mit 300.000 Ocken nach Hause geht - das macht die Preise kaputt. Wenn die mal Bushido bei taff für nen lustigen Beitrag zum Muttertag brauchen, will der bestimmt ne halbe Million!
So möchte ich schließen mit dem Kernsatz der Sendung: MEINUNG MUSS SICH WIEDER LOHNEN! Und das - so haben wir gelernt - gern einfach verständlich und provokativ auf den Punkt gebracht. Also gut.
Meine Meinung:
Ey ProSeven - Ihr habt doch echt den Arsch offen! Aber so weit, dass sämtliche Vollidioten aufrecht und Huckepack als Polonaise durchmarschieren können! Vor lauter blinder Quotengeilheit habt Ihr das Gehirn schon längst gegen eine Penisverlängerung eingetauscht, das ist bekannt. Nur so langsam glaube ich, dass Ihr selber lachen müsst, wenn Ihr euch vor Spiegel einen runterholt, oder?
Gut zusammengefasst? Kriege ich jetzt nen Koffer Geld?
So entstand ABSOLUTE MEHRHEIT - MEINUNG MUSS SICH WIEDER LOHNEN. Und auch wenn es einigen vielleicht so vorkam, als wolle Stefan Raab sich nur eine weitere Kerbe in sein persönliches ‚Ichkanneinfachalles'-Zepter schnitzen - der Grundgedanke blieb (versehentlich) ehrenhaft.
Die wahren Probleme zeigten sich allerdings sehr schnell: Die Politiker der ersten Liga hatten keinen Bock und schickten meist Vertreter aus den hinteren Reihen, die gerade selbst einen Aufmerksamkeitsschub gebrauchen konnten. Raab war überraschenderweise nicht übermäßig gut vorbereitet und versuchte stattdessen, vorgeschriebene One-Liner einzustreuen, während die Gespräche an sich im selbst gemachten Wind verpufften - wie in den meisten anderen Talk-Sendungen der Konkurrenz-Sender eben auch. Wer zum Anfang der jeweiligen Show bereits gut beim Publikum ankam und beizeiten einen Lacher kassierte, der blieb auch am Ende Sieger. Die absolute Mehrheit über 50% (die man für den Geldkoffer mit 100.000 Euro zur freien Verfügung erreichen musste) konnte keiner der Politiker erreichen. Logische Konsequenz: Da muss noch ein Prominenter aus der Zielgruppe mit aufs Sofa!
So kam es wie es kommen musste: In Folge drei schlurft sich Ex-Halbschalenhelm-Rapper Sido auf die Couch, hört nur gelegentlich zu und nuschelt gelangweilt eine Handvoll federwolkenleichter Allerwelts-Plattitüden mit Gruppenklatsch-Garantie in die Runde. (Kiffen legalisieren! Kinder sollten wählen dürfen - das machen die ja auch nur wenn die sich vorher informiert haben! Wer fleißig ist soll auch mehr Geld verdienen, aber überzogene Gehälter sind echt nicht in Ordnung! Ungerechtigkeit ist doof! ) Wofür er am Ende über 50% der Anrufer kassiert und einen Koffer mit dem Jackpot 300.000 Euro in die Hand gedrückt bekommt.
Was zumindest zu der wunderschönen Szene führt, dass er sich die Kohle schnappt und kommentarlos die Bühne verlassen will (lernt man ja früh: immer erst nachzählen, den Motherfuckern von P-Seven kann man nicht trauen!) und Raab ihn lachend zurückhält mit der Erklärung, dass er aus Zeitgründen jetzt gar nicht mehr sagen kann, was er mit dem Geld denn wohl machen wird! Hahaha. Ende. Danke ProSieben - für wohl einen der absurdesten und unfassbar dümmsten Fernsehmomente aller Zeiten!
Nicht falsch verstehen: hier geht es nicht um Sido als Person oder darum, ob man Kiffen legalisieren sollte. Gegen Sido als querdenkenden Talk-Einschub außer Konkurrenz, der einen Teil der Volksstimme wiedergibt, gäbe es auch gar nichts zu sagen.
Hier geht es darum, dass uns diese Sendung auf erschreckend naive Weise genau all das vorgelebt hat, was in ihr diskutiert oder bestenfalls kritisiert werden sollte: Echtes Diskutieren lohnt sich nicht! Billiger Populismus zahlt sich immer aus! Politik interessiert doch in Wirklichkeit keine Wurst! Für die Quote machen wir alles, nur nicht vorher nachdenken!
Und am Ende latscht der Typ mit einem Arsch voll unverdienter Kohle aus der Hütte, der die meisten Fans und die wenigste Ahnung hat, aber einfach das erzählt was viele gerne hören wollen, weil es im Kopf kein Aua macht. So gesehen: eigentlich alles wie auch in der Politik! Schöner hätte man den Fehler im System kaum zeigen können.
Doch mal einfach so unter uns: wenn man einen Polit-Battle für das jüngere Publikum veranstalten will - und man setzt auf ein Sofa vier mäßig bekannte Politiker plus einen gerade sehr populären Top Ten-Rapper, der sich für die Legalisierung des Kiffens einsetzt - jetzt ratet mal, wer da das Telefon-Voting gewinnen könnte? Hm? Ja ich weiß, ist schwer, das kann wirklich kein Mensch vorhersagen...
Aber meckern wir nicht: hey, Pro7 hat doch nur versucht, junge Leute für Politik zu interessieren! Und ihnen gezeigt, dass das total keinen Sinn hat! Außerdem werden sie sich selbst am meisten ärgern dass SIDO mit 300.000 Ocken nach Hause geht - das macht die Preise kaputt. Wenn die mal Bushido bei taff für nen lustigen Beitrag zum Muttertag brauchen, will der bestimmt ne halbe Million!
So möchte ich schließen mit dem Kernsatz der Sendung: MEINUNG MUSS SICH WIEDER LOHNEN! Und das - so haben wir gelernt - gern einfach verständlich und provokativ auf den Punkt gebracht. Also gut.
Meine Meinung:
Ey ProSeven - Ihr habt doch echt den Arsch offen! Aber so weit, dass sämtliche Vollidioten aufrecht und Huckepack als Polonaise durchmarschieren können! Vor lauter blinder Quotengeilheit habt Ihr das Gehirn schon längst gegen eine Penisverlängerung eingetauscht, das ist bekannt. Nur so langsam glaube ich, dass Ihr selber lachen müsst, wenn Ihr euch vor Spiegel einen runterholt, oder?
Gut zusammengefasst? Kriege ich jetzt nen Koffer Geld?