.

Nena bei "Sing meinen Song"

"Kein Tag, an dem ich nicht singe"

Kein Tag, an dem ich nicht singe
"Sing meinen Song": Nena vox

Auf nach Südafrika: Die nächste Staffel von Xavier Naidoos "Tauschkonzert" steht an. Neben Wolfgang Niedecken, Samy Deluxe, Annett Louisan und BossHoss ist mit Nena ein deutscher Star dabei, dessen Hits man auch am Kap der Guten Hoffnung kennt. Ein Interview.

Sing meinen Song
DI 12.4. Vox 20.15 Uhr
TV SPIELFILM: Du drehst "Sing meinen Song" in Südafrika mit Freunden. Ist das Arbeit oder Urlaub?
NENA Ich trenne grundsätzlich nicht zwischen Arbeit und Privatleben, das ist ja alles Lebenszeit. Und meine Lebenszeit ist mir heilig, und ich gestalte sie mir auch während meiner Arbeit mit Projekten, die mir echt Spaß machen. Es ist ein bisschen wie Klassenreise. Alec von BossHoss hat auf dem Flug Geburtstag, das werden wir feiern. Wir kennen uns alle und mögen uns. Das wird cool.
Sarah Connor sang nach ihrer Teilnahme an der Show erstmals auf Deutsch. Erwartest du, von der Show verändert zu werden?
Das Leben ist eine ewige Veränderung, ein ewig beweglicher Prozess. Alle Dinge, die man tut - und insbesondere neue, ungewohnte - bringen Veränderung. Wie das dann bei mir im Einzelnen aussieht, werde ich erst hinterher wissen. Ich bin auf jeden Fall bereit!

Hast du die Songs zusammen mit dem Sender ausgesucht?
Nein. Da würde ich mir auch nicht reinquatschen lassen. Das war schon bei "The Voice" so. Der Sender hat sich "künstle­rische Freiheit" auf die Fahne geschrieben. Und die nutze ich gern in vollen Zügen.
Foto: vox, Samy Deluxe, Nena, Wolfgang Niedecken, Seven, Xavier Naidoo, BossHoss, Annett Louisan
Xavier Naidoo wurde nach Protesten gegen seine politischen Äußerungen wieder als deutscher ESC-Vertreter abberufen. Hast du deshalb auch gezögert, zu ihm in die Show zu kommen?
Wegen Xavier? Nein. Xavier ist ein herrlicher Mensch, für den lege ich meine Hand ins Feuer. Das ist ein Bruder. Einer der tollsten Musiker, die wir hier haben.

Konntest du die Diskussion um seine Person nachvollziehen?
Das war für mich eine ekelhafte Hetzjagd, die eher ins Mittelalter gehört. Für so was habe ich überhaupt kein Verständnis. Man darf Kritik üben, und man muss auch kritikfähig sein. Wir müssen in der Lage sein, auf das Feedback, das wir von anderen bekommen, zu reagieren, es zu reflektieren. Aber was da ablief, war in keiner Weise konstruktiv oder ein Dialog.

Noch nie wurde so viel Musik gehört wie heute. Gleichzeitig hat sie an Bedeutung verloren, Stars können nicht mehr so große Massen versammeln wie früher.
Es geht für mich nicht darum, Massen zu mobilisieren. Musik verbindet Menschen, und das ist nicht kaputt zu machen. Klar habe auch ich mitbekommen, dass man heute nicht mehr so viele Platten verkauft wie noch vor ein paar Jahren. Aber es gibt auch immer wieder Ausnahmen. Ich mache Musik, die aus meinem Herzen kommt, und ich verbinde mich gern darüber mit Menschen. Das spielt in meinem Leben eine elementare Rolle. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht die Gitarre in die Hand nehme und singe oder mit anderen Menschen zusammenkomme und Musik mache.

Wie können junge Künstler heute noch von der Musik leben?
Das ist schwierig zu sagen... Generell finde ich, Musik nur aus wirtschaftlichen Gründen zu machen ist ein eher unkreativer Ansatz.

Man muss doch auch als leidenschaftlicher Musiker von irgendetwas leben.
Ich kann nur für mich sprechen. Ich habe Musik immer aus der Freude daran gemacht. Dass sich das so ergeben hat, dass ich davon auch leben kann, darüber bin ich sehr, sehr dankbar, aber das ist eine ganz andere Story. Das kann ich als Signal geben: Mach es, weil du Freude daran hast. Der Rest findet sich von selbst.