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NATALIE PORTMAN & MILA KUNIS

Tanzen für den Oscar

Black Swan Nina (Natalie Portman)
Lily (Mila Kunis) und Nina (Natalie Portman) 2010 Twentieth Century Fox

Sie sind Rivalen im Film, und sie sind womöglich bald auch Rivalen in der Realität. In dem Drama "Black Swan" spielen Natalie Portman und Mila Kunis Tänzerinnen am New Yorker Ballett, die beide Primaballerina werden wollen (Kinostart: 20.01.2011)

Und sie sind in ihren Rollen beide so gut, dass sie bereits als heiße Oscar-Kandidatinnen gelten.

TV SPIELFILM: Sie spielen Rollen, die Ihnen körperlich viel abverlangen. Wie haben Sie sich auf die Ballettszenen vorbereitet?

NATALIE PORTMAN Ich habe ein Jahr vorher mit dem Training angefangen, jeden Tag drei Stunden Ballett, eine Stunde Schwimmen und eine Stunde Muskeltraining. Ich habe aufgehört, zu trinken und mit meinen Freunden abzuhängen, und ich habe weniger gegessen - was hart war, denn ich esse gern. (lacht)

MILA KUNIS Ich wusste nichts über Ballett. Ich habe mir in einem Crashkurs in fünf Monaten alles angeeignet. Danach hatte ich einen Bänderriss, eine ausgekugelte Schulter und war 20 Pfund leichter. Ich fand die Welt des Balletts ziemlich düster.

Die Tänzerinnen im Film bersten vor Ehrgeiz. Wie sieht es bei Ihnen aus?

NATALIE PORTMAN Meine Haltung hat sich geändert. Früher war ich ehrgeizger und fühlte mich durch Gleichaltrige bedroht, zumal wenn sie auch noch so ähnlich aussahen wie ich. Heute denke ich, es geht nicht um Wettbewerb, denn andere können Sachen, die ich nicht kann, und umgekehrt.

MILA KUNIS Einen solchen Ehrgeiz wie bei den Balletttänzerinnen habe ich noch nie erlebt. Die sind so brutal in ihren Urteilen sich selbst und anderen gegenüber, wie ich das aus der Filmbranche nicht kenne. Das ist auch ein Grund, warum ich keine Tänzerin sein könnte.

NATALIE PORTMAN Aber der Druck geht von Männern aus. Sie sind in der Regel die Leiter der Ballette. Die Frauen werden nicht für voll genommen, und so sehen sie auch aus, dünn und zerbrechlich.
Foto: 2010 Twentieth Century Fox, Nina (Natalie Portman) und Thomas Leroy (Vincent Cassel)
Im Film ist es der Regisseur, der die Schauspielerinnen antreibt - auch zu Sexszenen ...

MILA KUNIS Natalie und ich hatten großes Vertrauen zu Darren Aronofsky. Er hat, bildlich gesprochen, ein Netz für uns aufgespannt, das uns ein Gefühl von Sicherheit gab. Trotzdem fühle ich mich bei Sexszenen, wo so viele Leute um einen herum zugucken, immer noch unwohl.

NATALIE PORTMAN Der Chef des Balletts, den Vincent Cassel spielt, hat ja die seltsame Vorstellung, er müsse die Tänzerinnen erotisch betreuen, damit sie sich besser entspannen. Das ist natürlich eine ganz eindeutige Form von Belästigung. Andererseits ermöglicht er der Frau, die ich spiele, eine Künstlerin zu werden, indem er ihr sagt, sie solle aufhören, anderen zu gefallen, und endlich anfangen, an sich selbst zu denken.

Im Film ist es die Mutter, die ihre Tochter antreibt, eine erfolgreiche Balletttänzerin zu werden. Wie war es bei Ihnen?

MILA KUNIS Meine Mutter arbeitet für eine Drogeriekette. Sie hat mit Film nichts zu tun. Sie liebt es, für mich zu kochen.

NATALIE PORTMAN Meine Eltern haben mich nie zu etwas gezwungen. Sie sind immer für mich da. Ich weiß, dass sie mich lieben, egal, was ich mache.