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"Miss Sixty" (MO, 17.8.)

Alles, nur nicht spießig: Die junge Berben

Sie ist die Grande Dame des deutschen Films: profilierte Schauspielerin, Präsidentin der Filmakademie, versierte Vortragsrednerin. Höchste Zeit, zu ihrem 65. Geburtstag an die wilde Iris zu erinnern ...

"Wer sie sieht, denkt an alles andere als an Apo und Molotowcocktails", eröffnet 1988 Joachim Fuchsberger seine Talkshow "Heut' abend". Da ist die Berben längst ein Star und doch immer noch die schöne Rebellin von einst. Unangepasst, risikofreudig, eine Ausbrecherin aus dem Kleinbürgermief der 50er und 60er.
Es ist die Zeit der Studentenproteste und sexuellen Revolution, die sie bis heute prägt. Ihr erster TV-Film, Klaus Lemkes Fernsehspiel "Brandstifter" von 1969, nimmt Bezug auf die Frankfurter Kaufhausbrände, an denen die RAF-Mitgründer Andreas Baader und Gudrun Ensslin beteiligt waren. Die Berben spielt ein Mädchen, das mit seiner entwaffnenden Naivität die agitierenden Weltverbesserer vorführt.

Als Fuchsberger sie in der Talkshow fragt, ob ihr Konterfei unter anderen Umständen auf einem damaligen Terroristen-Fahndungsplakat hätte auftauchen können, antwortet sie: "Ja, vielleicht..." Jetzt zeigt Das Erste ihren letzten Kinofilm "Miss Sixty" und 3sat vom 11. bis 20.8. sieben Filme mit Iris Berben. "Brandstifter" ist leider nicht dabei.

Miss Sixty
MO, 17.8., Das Erste, 20:15 Uhr