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Interview mit "A-Team"-Star Bradley Cooper

"Ich kann mich nicht beklagen"

Ich kann mich nicht beklagen
Weiß zu relaxen: Bradley Cooper als "Faceman" in "Das A-Team" Verleih

Der Star aus "Hangover" ist jetzt mit der 80er-Jahre-TV-Serienverfilmung "Das A-Team" im Kino zu sehen.

"Ich kann mich nicht beklagen"

Bradley Cooper, Star der Überraschungs-Hitkomödie "Hangover" und ab 12.8. mit der 80er-Jahre-TV-Serienverfilmung "Das A-Team" im Kino zu sehen, erzählt im Interview, wie es ist, ein Actionstar zu sein

Foto: Verleih, Smarter Star: Bradley Cooper beim Dreh von "Das A-Team"
Wie war es, Teil des "A-Team" zu sein?

BRADLEY COOPER Es war ein Gefühl, als wäre man Teil einer Mannschaft, eines Sportteams. Es war sehr athletisch - als Kind hätte ich mir nie vorstellen können, dass es so sein könnte, einen Film zu drehen. Für mich ist wirklich ein Kindheitstraum wahr geworden. Denn als Kind habe ich unheimlich gerne Actionfilme gesehen, Sam Peckinpah war einer meiner Lieblingsregisseure. Die Chance, mit Liam Neeson und vier Maschinengewehren arbeiten zu können, habe ich schamlos ausgenutzt, hundertprozentig.

Warum funktioniert es bei manchen TV-Serien besser, sie auf die Kinoleinwand zu bringen, als bei anderen?

BRADLEY COOPER Das Geheimnis ist immer dasselbe: Man braucht eine gute Story, gute Filmemacher und dann auch eine gute Besetzung. Ansonsten gibt es kein Geheimrezept. Wenn ich mir die TV-Serien der 80er so ansehe, dann waren sie so prägend für meine Generation, weil sie viel mehr von Charakteren lebten als von einem Plot. Heutzutage sind TV-Serien sehr anspruchsvoll, wechselhaft. In den 80ern gab es "Wonder Woman" und "Das A-Team" und "Miami Vice", die sich eher auf ein bestimmtes Konzept stützten. Ich denke, aus "Magnum" könnte man ebenfalls einen ziemlich coolen Film machen.

Heute gibt es Firmen wie Blackwater, diese private Sicherheitsfirma, die nicht eben positiv in der Öffentlichkeit rüberkam. Wird das die "A-Team"-Zuschauer beeinflussen?

BRADLEY COOPER In diesem Film geht es darum, wie das A-Team zusammen fand. Es stimmt, es gibt einen gewissen Blackwater-Anteil darin. Aber in diesem Film ist das A-Team Teil des Militärs. Sie sind keine Söldner wie in der TV-Serie. Hier geht es viel mehr um die Geschichte der gestohlenen Druckplatten.
Wissen Sie, ob das Studio vorab hat testen lassen, ob es genügend positive Nostalgie in Bezug auf die Serie gab?

BRADLEY COOPER "Das A-Team" war in ihrer Zeit eine enorm erfolgreiche Serie. Sogar bevor ich für die Rolle unterschreiben hatte, war ich erstaunt, wieviele Leute diese Serie liebten. Mr. T ist durch diese Serie eine weltweite Ikone geworden. Man müsste wirklich den Kopf in den Sand stecken, um nicht zu merken, dass es hier einen massiven Wiedererkennungsfaktor gibt. Natürlich ist für das Studio auch ein gewisses Risiko dabei. Ich liebe das Businesselement dieser Industrie, das fasziniert mich wirklich sehr. Aber für das Studio es ist auch ein gewaltiges Investment.

Wie ist Ihr eigener Bezug zu der Originalserie?

BRADLEY COOPER Ich habe eine ganze Menge davon gesehen, aber es war jetzt nicht meine absolute Hauptlieblingsserie, als ich aufwuchs. Ich war mir sehr bewusst, dass es "Das A-Team" gab. Tatsächlich konnte ich zwei Szenen mit dem Original-Faceman Dirk Benedict spielen. Sie sind über dem Abspann, also sollte man besser so lange sitzenbleiben! (lacht) Es war fast surreal, mit ihm darüber zu sprechen, dass ich jetzt Face spiele. Als Kind war ich immer eher zu Murdock hingezogen. Nicht mal in einer Million Jahre hätte ich gedacht, dass ich mal Face spielen werde!

Der Kinofilm scheint ja doch den Geist der Serie bewahrt zu haben...

BRADLEY COOPER Ja, und deshalb habe ich auch so gerne mit (Regisseur) Joe Carnahan gearbeitet. Er wusste, wie man sich auf gute Art und Weise über die alte Serie lustig macht. Er hat all diese Elemente behalten: die Zigarre, den Mohawk von B.A., den Transporter, den Satz "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert" usw. Die Action ist sehr retro, sehr handgemacht, und die Sets waren gewaltig.
Foto: Verleih, "Hangover", 2009: Bradley Cooper (M.) mit Ed Helms (r.) und Zach Galifianakis (m. Baby und Sonnenbrille)
Was bedeutet es Ihnen, ein Actionstar zu sein? Spürten Sie das Testosteron? Ihr Körper sah jedenfalls so aus, als täten Sie es...

BRADLEY COOPER Mein Ego hat schlimme Kratzer davongetragen, denn ich sehe heute überhaupt nicht mehr aus wie der Mann auf der Leinwand! Ich habe diesen Körper nicht mehr und werde nie wieder so tough sein wie in dem Moment, als ich eine Feuerwaffe umngeschnallt hatte, mit 300 Runden Munition. Es hat mein Selbstvertrauen allerdings schon ziemlich aufgebaut, mich so in Form zu bringen, daran zu arbeiten und auch das Ergebnis sehen zu können.

Wird es eigentlich einen zweiten Teil Ihrer Erfolgskomödie "Hangover" geben?

BRADLEY COOPER Ja, wir werden im November mit den Dreharbeiten beginnen. Es spielt in Europa, aber mehr kann ich dazu nicht sagen.

Durch den Erfolg von "Hangover" haben Sie eine Menge Sexappeal gewonnen, zumindest in den Augen der weiblichen Kinofans...

BRADLEY COOPER Das hat gerade meinen Tag gerettet! (lacht) Es ist fantastisch. Wenn es etwas gibt, dass mich bei der Stange hält, dann ist es, dass die Leute meine Arbeit anerkennen. Das fühlt sich wirklich fantastisch an. Und was sollte falsch daran sein? Ich kann mich nicht beklagen.

Interview: Scott Orlin