Auch wenn's beim Namen nicht gleich klingelt - die Chancen stehen gut, dass Sie Melika Foroutan schon mal im TV gesehen haben. Und das ganz unabhängig davon, ob Sie nun eher die luftige Romanze ("Der Duft von Holunder"), das gediegene Beziehungsdrama ("Und dennoch lieben wir") oder den düsteren Krimithrill ("KDD - Kriminaldauerdienst") bevorzugen.
Die 36-Jährige ist geübt im Genre-Spagat: "Eine Rolle ist nicht deshalb für mich interessanter, weil sie ernster oder leichter ist, sondern nur, weil ich mir von dem Drehbuch und den Beteiligten an dem Projekt einen guten Film verspreche." Definitiv ein guter Film ist "Die Kronzeugin - Mord in den Bergen", wo Melika Foroutan als Zeugenschutzbeamtin eine Ex-Bordellbesitzerin (Iris Berben) nach deren Aussage gegen einige Rotlichtgrößen auf dem Weg in eine neue Identität begleitet.
Die Zwangsbeziehung zwischen spröde-labiler BKA-Beamtin und durchtriebener Puffmutter entwickelt sich zum furiosen Psychoduell, in dem Foroutan mit Knarre im Anschlag, aber mit flatterndem Nervenkostüm ihre darstellerische Wandelbarkeit zeigt.
Zur Schauspielerei kam die in Teheran geborene Tochter eines Exil-Iraners und einer Deutschen u. a. über den Umweg eines Philosophie-Studiums. Das blieb zwar unvollendet, doch nicht vertan. Vor allem Sokrates' Hebammentechnik ist ihr in guter Erinnerung gebliegeblieben. "Man hilft seinem Gegenüber, durch fortwährende Fragen selbst zu einer Erkenntnis zu gelangen, anstatt sie ihm aufzudrücken. Eine gute Zusammenarbeit zwischen einem Regisseur und einem Schauspieler funktioniert für mich ähnlich."
Im heutigen Fernsehgeschäft sei dafür hingegen kaum noch Zeit. "Da herrschen Verkehrsregeln vor: 'Rechts vor links' oder 'Langsamer. Nein, schneller'." An Fahrt aufgenommen hat die Karriere der zweifachen Mutter in den letzten drei, vier Jahren, in denen sie mit der besonderen Gabe, auch papierenen Figuren jegliches Verlogene zu nehmen, vielfältig glänzte. Aber: "Ach Gott, Erfolgswelle hört sich immer nach so dramatischen Veränderungen an. Ich verstehe meinen Beruf eher als eine stetige Arbeit an mir selbst."
Das ehrt, mehrt nur nicht unbedingt die Bekanntheit. "Bisher war ich ja eher im Geheimen unterwegs", sagt Melika Foroutan, die sich auch für kleine Rollen mit wenigen Drehtagen selten zu schade war. "Ich kenne zu viele Kollegen, die keine Arbeit haben, um Dünkel zu entwickeln." Doch nun will sie mehr. Hauptrollen vom "Kronzeugin"- Kaliber sollen es sein.
Also, was steht denn als Nächstes an? "Da bin ich selbst gespannt." Na und wir erst mal...
Heiko Schneider
Die 36-Jährige ist geübt im Genre-Spagat: "Eine Rolle ist nicht deshalb für mich interessanter, weil sie ernster oder leichter ist, sondern nur, weil ich mir von dem Drehbuch und den Beteiligten an dem Projekt einen guten Film verspreche." Definitiv ein guter Film ist "Die Kronzeugin - Mord in den Bergen", wo Melika Foroutan als Zeugenschutzbeamtin eine Ex-Bordellbesitzerin (Iris Berben) nach deren Aussage gegen einige Rotlichtgrößen auf dem Weg in eine neue Identität begleitet.
Die Zwangsbeziehung zwischen spröde-labiler BKA-Beamtin und durchtriebener Puffmutter entwickelt sich zum furiosen Psychoduell, in dem Foroutan mit Knarre im Anschlag, aber mit flatterndem Nervenkostüm ihre darstellerische Wandelbarkeit zeigt.
Zur Schauspielerei kam die in Teheran geborene Tochter eines Exil-Iraners und einer Deutschen u. a. über den Umweg eines Philosophie-Studiums. Das blieb zwar unvollendet, doch nicht vertan. Vor allem Sokrates' Hebammentechnik ist ihr in guter Erinnerung gebliegeblieben. "Man hilft seinem Gegenüber, durch fortwährende Fragen selbst zu einer Erkenntnis zu gelangen, anstatt sie ihm aufzudrücken. Eine gute Zusammenarbeit zwischen einem Regisseur und einem Schauspieler funktioniert für mich ähnlich."
Im heutigen Fernsehgeschäft sei dafür hingegen kaum noch Zeit. "Da herrschen Verkehrsregeln vor: 'Rechts vor links' oder 'Langsamer. Nein, schneller'." An Fahrt aufgenommen hat die Karriere der zweifachen Mutter in den letzten drei, vier Jahren, in denen sie mit der besonderen Gabe, auch papierenen Figuren jegliches Verlogene zu nehmen, vielfältig glänzte. Aber: "Ach Gott, Erfolgswelle hört sich immer nach so dramatischen Veränderungen an. Ich verstehe meinen Beruf eher als eine stetige Arbeit an mir selbst."
Das ehrt, mehrt nur nicht unbedingt die Bekanntheit. "Bisher war ich ja eher im Geheimen unterwegs", sagt Melika Foroutan, die sich auch für kleine Rollen mit wenigen Drehtagen selten zu schade war. "Ich kenne zu viele Kollegen, die keine Arbeit haben, um Dünkel zu entwickeln." Doch nun will sie mehr. Hauptrollen vom "Kronzeugin"- Kaliber sollen es sein.
Also, was steht denn als Nächstes an? "Da bin ich selbst gespannt." Na und wir erst mal...
Heiko Schneider