Fernsehproduzenten und Senderchefs schauen zurzeit gebannt in die USA. Sie träumen von einem deutschen "Breaking Bad". Dabei sollten sie sich besser auf ihre eigenen Stärken besinnen, sagt einer, der es wissen muss.
Navid Negahban wurde als islamischer Terrorchef Abu Nazir in der HBO-Serie "Homeland" weltberühmt. Jetzt hat der gebürtige Iraner eine Gastrolle am 30.11. im "Tatort" an der Seite von Wotan Wilke Möhring.
Navid Negahban wurde als islamischer Terrorchef Abu Nazir in der HBO-Serie "Homeland" weltberühmt. Jetzt hat der gebürtige Iraner eine Gastrolle am 30.11. im "Tatort" an der Seite von Wotan Wilke Möhring.
TV SPIELFILM In Deutschland bewundern viele Menschen US-Serien wie "Homeland". Was machen die Amerikaner besser als wir?
NAVID NEGAHBAN Ein Grund ist sicherlich, dass die Amerikaner das vertraute Serienschema gesprengt haben. "Homeland" war eine Revolution im US-Fernsehen. Es war die erste Serie, die keine Antworten gab und die nicht eine Seite als gut und die andere als schlecht charakterisierte. "Homeland" hat nur Fragen aufgeworfen.
Ähnlich bei "Breaking Bad". Nie zuvor hat sich das Fernsehen dafür interessiert, warum ein Lehrer eigentlich zum Drogenhändler wird. Die neuen Serien manipulieren den Zuschauer nicht. Sie legen ihm nicht eine bestimmte Weltsicht nahe. Sie vertrauen darauf, dass er selbst urteilen kann.
TV SPIELFILM Manche Programmmacher in Deutschland haben eher den Ehrgeiz, den Zuschauer wie ein Kind an der Hand zu führen.
NAVID NEGAHBAN Aber einige der besten US-Serien sind Adaptionen von Formaten, die aus Europa oder aus Israel kamen. Was man tun kann, ist, einen neuen Blick auf Geschichten zu werfen: aus dem Käfig ausbrechen.
WOTAN WILKE MÖHRING Das passiert bei uns aber zu selten, wir bleiben zu oft im Käfig. Es gibt zu wenig Geld und zu wenig Mut, etwas zu machen, was noch nie jemand im Fernsehen gemacht hat. Stattdessen imitiert man lieber das, was schon mal anderswo Erfolg gehabt hat. Man muss allerdings auch sagen, dass die guten US-Serien alle fürs Pay-TV gedreht wurden. Das Free-TV in den USA ist viel schlechter als das deutsche.
NAVID NEGAHBAN Ein Grund ist sicherlich, dass die Amerikaner das vertraute Serienschema gesprengt haben. "Homeland" war eine Revolution im US-Fernsehen. Es war die erste Serie, die keine Antworten gab und die nicht eine Seite als gut und die andere als schlecht charakterisierte. "Homeland" hat nur Fragen aufgeworfen.
Ähnlich bei "Breaking Bad". Nie zuvor hat sich das Fernsehen dafür interessiert, warum ein Lehrer eigentlich zum Drogenhändler wird. Die neuen Serien manipulieren den Zuschauer nicht. Sie legen ihm nicht eine bestimmte Weltsicht nahe. Sie vertrauen darauf, dass er selbst urteilen kann.
TV SPIELFILM Manche Programmmacher in Deutschland haben eher den Ehrgeiz, den Zuschauer wie ein Kind an der Hand zu führen.
NAVID NEGAHBAN Aber einige der besten US-Serien sind Adaptionen von Formaten, die aus Europa oder aus Israel kamen. Was man tun kann, ist, einen neuen Blick auf Geschichten zu werfen: aus dem Käfig ausbrechen.
WOTAN WILKE MÖHRING Das passiert bei uns aber zu selten, wir bleiben zu oft im Käfig. Es gibt zu wenig Geld und zu wenig Mut, etwas zu machen, was noch nie jemand im Fernsehen gemacht hat. Stattdessen imitiert man lieber das, was schon mal anderswo Erfolg gehabt hat. Man muss allerdings auch sagen, dass die guten US-Serien alle fürs Pay-TV gedreht wurden. Das Free-TV in den USA ist viel schlechter als das deutsche.