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Henriette Richter-Röhl über das ZDF-Herzkino

"Nicht alles ist Kitsch"

Jeden Sonntag zerfällt Fernsehdeutschland in zwei Teile. Die einen wollen Schüsse, die anderen Küsse. Die einen sehen Tatort im Ersten, die anderen Herzkino im Zweiten. Beide haben ein Millionenpublikum. Aber nur das ZDF steht unter Kitschverdacht. Zu Recht? Henriette-Richter-Röhl, Hauptdarstellerin von "Ein Sommer auf Sizilien", steht Rede und Antwort.

TV TODAY Ist die Weinkennerin Sandra, die Sie in "Ein Sommer auf Sizilien" spielen, eine selbstbewusste Frau?

Henriette-Richter-Röhl Sie ist selbstbewusst, verdient gutes Geld mit dem Beruf, den Sie liebt, und ist einigermaßen beziehungsgestört. Also: Ja; emanzipiert und modern.

TV TODAY Filme aus der ZDF-Herzkino-Reihe gewinnen gewöhnlich keine Preise. Was reizt Sie daran, in solchen Filmen mitzuspielen?

Henriette-Richter-Röhl Ich spiele, weil ich es liebe zu spielen und weil ich nichts anderes gelernt habe. Nicht, um Preise zu gewinnen.

TV TODAY Finden Sie es ungerecht, wenn man solche Filme als Kitsch bezeichnet?

Henriette-Richter-Röhl Nein, gar nicht. Einige "solcher" Filme kann man sehr wohl als kitschig bezeichnen. Aber es lohnt sich, auch mal genauer hinzuschauen. Weil sie eben nicht nur alle kitschig sind, die Sonntagsfilme im ZDF.

TV TODAY Sehen Sie auch privat Filme aus Reihen wie Dora Heldt oder Inga Lindström?

Henriette-Richter-Röhl Ab und zu, um zu sehen, was die Kollegen so machen. Aber Bäcker essen ja auch nicht so viel Kuchen, wie man meinen möchte.

TV TODAY Hätten Sie Lust, größe Gefühle unter der Regie eines großen Regisseurs wie Pedro Almodóvar zu zeigen?

Henriette-Richter-Röhl Klar! Und Matti Geschonneck und Andreas Dresen und Christian Petzold schätze ich auch sehr. Zum Glück bin ich ja noch jung und voller Träume.

Ein Sommer auf Sizilien
SO 22.5. ZDF 20.15