Science Fiction/Fantasy
Kriegsfilm
Der Kriegsfilm ist mehr als jedes andere Genre ein Produkt seiner Zeit. Die durch die Hölle gehen (1978), Apocalypse Now (1979) und Platoon (1986) verarbeiteten das Vietnam-Trauma, das für viele Soldaten heute wie in The Hurt Locker (2009) das Irak-Trauma ist. Andere Länder, andere Kriege: Pans Labyrinth (2006) lässt ein Mädchen vor den Grauen des spanischen Bürgerkriegs in eine Traumwelt fliehen, der israelische Waltz with Bashir (2008) zeigt den ersten Libanonkrieg. Weltweit drehen sich die meisten Khaki-Filme seit jeher um den Zweiten Weltkrieg. Von Das Boot (1981) über Schindlers Liste (1993) bis Der Soldat James Ryan (1998).
Western/Abenteuer
Echte Kerle saufen, singen und essen Bohnen. Wissen wir seit Der schwarze Falke (1956) und Rio Bravo (1959). Und fanden im Zelt ihren verdienten Schlaf... bis Brokeback Mountain (2005), als das Homo-Tabu fiel, mit dem zuvor Abenteuer wie Fluch der Karibik (2003) nur kokettierten. Dass es auf See auch seriöser zuging, zeigte im gleichen Jahr Master and Commander. Das historisch korrekte Epos erinnert an Lawrence von Arabien (1962) - nur mit Schiffen statt Wüstenschiffen.
Musical
Mit einem Knall katapultierte Baz Luhrmann 2001 das angestaubte Musicalgenre in die Moderne. Moulin Rouge setzt auf rasante Schnitte, fetzige Popsongs und Musikvideo-Optik - ein krasser Gegensatz zu braven Klassikern wie Singin' in the Rain (1952), Top Hat (1935) oder Lars von Triers Dancer in the Dark (2000), der mit tristen Bildern einen Kontrast zum bunten Showmusical schafft; die hypnotische Musik Björks erreicht dabei eine Sogwirkung wie damals die schmissigen Songs aus West Side Story (1961). Dessen Kultcharakter erreichte 14 Jahre später noch mal die Rocky Horror Picture Show. Mit Sweeney Todd bekam das Grusicalgenre 2007 einen würdigen Nachfolger.
Thriller/Gangsterfilm
Drama
Für die Nutzer der Internet Movie Database ist Die Verurteilten (1994) der beste Film aller Zeiten. Wohl weil es seit Ist das Leben nicht schön? (1946) kaum einen Film mit lebensbejahenderer Botschaft gab. In Beziehungsfragen sind Happy Ends dagegen unerwünscht. Casablanca (1942) und Vom Winde verweht (1939) wurden ebenso mit herzzerreißenden Abschieden zum Hit wie später Lost in Translation (2003) oder Titanic (1997). Denn gutes Drama lebt von emotionaler Bandbreite. Ideal dafür sind Aufstieg und/oder Fall des Protagonisten, wie früher bei Citizen Kane (1941) oder Wie ein wilder Stier (1980) und heute in There will be blood (2007).
Kinderfilm/Animationsfilm
Komödie
Die Jagd nach Frauen ist seit jeher ein großartiger Fundus für Komödien. 1959 war man in Manche mögen's heiß verrückt nach Marilyn - 39 Jahre später dann eben Verrückt nach Mary. Der Witz ist hier weniger subtil, aber diese Kunst ist modernen Komödienmachern insgesamt abhandengekommen. Filme wie Juno (2007) oder Die Truman Show (1998), in der Jim Carrey wie einst Charlie Chaplin in Moderne Zeiten (1937) zum Opfer der Technik wird, muss man mit der Lupe suchen. Wenigstens im Feld der Schwarzen Komödie haben wir mit den Coen-Brüdern moderne Meister. Ihr aus dem Ruder gelaufenes Verbrechen in Fargo (1996) braucht sich hinter Arsen und Spitzenhäubchen (1944) nicht zu verstecken. Und Quentin Tarantino bewies mit Inglourious Basterds (2009), dass man heute noch eine Nazi-Groteske drehen kann, die auf einer Stufe mit Frühling für Hitler (1968) und Sein oder Nichtsein (1942) steht.
Denn kein anderes Medium hat sich technisch wie erzählerisch so schnell entwickelt wie der Film. Mit der Folge, dass sich unsere Sehgewohnheiten in über 100 Jahren Filmgeschichte so verändert haben, dass aus Meisterwerken Museumsstücke geworden sind.
Entsprechend gealtert präsentieren sich auch die meisten Best-of-Listen. Stummfilme wirken befremdlich in ihrer Theatralik, 30er-Jahre-Monster gehören eigentlich in die Puppenkiste, und die frühen Science-Fiction-Raumschiffe sehen aus wie aus dem Spielzeugladen um die Ecke. Klassiker wie "Metropolis" oder "Citizen Kane" bleiben zwar Geniestreiche ihrer Zeit, aber das Kinopublikum von heute - echte Cineasten ausgenommen - halten sie nicht mehr in Atem.
Mindestens einer fehlt
Der Film "Avatar" gehört m.E.n. auch dazu, da es der beste 3-D Film war, der bis dahin produziert und gezeigt wurde.