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Deutsche im Vietnamkrieg

Im Vietnamkrieg: Einsatz in Da Nang

Spannende Doku: Im Vietnamkrieg standen sich auch BRD und DDR als Gegner gegenüber (SO, 27.10.)

Deutsche Soldaten im Vietnamkrieg? Hat es so etwas gegeben? Die DDR-Führung jedenfalls verbreitete das Gerücht einer "Legion Vietnam" in den 60er-Jahren immer wieder in Zeitungsartikeln, woran eine hochinteressante eigenproduzierte Doku des Historychannels erinnert.
Tatsächlich drängten die Amerikaner damals bei ihren Angriffen gegen den vietnamesischen Norden auf eine bundesdeutsche Beteiligung, wie sich Diplomaten im Film erinnern. Aber eine militärische Unterstützung war undenkbar, deshalb wurde schließlich das Sanitätsschiff "Helgoland" entsandt, das bis 1972 als schwimmendes Krankenhaus vor Saigon und Da Nang lag und Verletzte beider Seiten medizinisch versorgte.

Archivbilder zeigen Vietnam-Solidaritäts-Demonstrationen in der DDR, die auf Giftgaslieferungen deutscher Rüstungsunternehmen hinweisen. Tatsächlich wurde das hochgiftige Enlaubungsmittel "Agent Orange" mit Produkten des bundesdeutschen Unternehmens Boeringer Ingelheim hergestellt.
Die Erinnerungen von Bernhard Diehl machen deutlich, wie sehr sich die beiden Teile Deutschlands den Machtblöcken fügten, denen sie angehörten. Als Leiter eines Teams des Malteser Hilfsdienstes wurde Diehl 1968 vom Vietcong verschleppt. Verhört wurde er nach monatelanger Dunkelhaft auch von DDR-Offizieren, die den Nordvietnamesen Amtshilfe leisteten, um eine eventuelle Spionagetätigkeit zu beweisen. "Ich habe den Offizier gebeten, die deutsche Erde zu grüßen", erinnert sich Diehl. "Er hat nur gelacht und sagte: ,Die ist nicht mehr deutsch.‘ "

Frank Aures


Die Legion
SO 27.10. History 22.00 Uhr