Die klassische David-gegen-Goliath-Geschichte: hier der junge Regisseur mit wenig Geld, aber viel Herzblut, dort der arrivierte Filmemacher mit Hollywood-Stars und 100-Millionen-Euro-Budget, aber einer Story, die den Zuschauer kaltlässt.

Als sich Jan-Ole Gerster am 26. April 2013 bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises mit "Oh Boy" gegen Tom Tykwers "Cloud Atlas" durchsetzt, scheint der Triumph des Underdogs komplett. "Das kann eigentlich gar nicht sein, weil es so unglaublich ist", staunte der Regisseur auf der Bühne im Berliner Friedrichstadt-Palast.
Doch das Duell sieht er nicht: "Ich kenne Tom Tykwer seit mehr als zehn Jahren. Ich war mal sein Praktikant. Unsere beiden Filme kann man eigentlich gar nicht vergleichen." Während Tykwer den Anschluss an den gegenwärtigen Stand der Tricktechnik in Hollywood sucht, wirft Gerster mit "Oh Boy" einen nostalgisch anmutenden Blick auf Berlin, in schwarz-weißen Bildern und mit einem Jazzsoundtrack, der an französisches Kino der Sechziger erinnert.

Gerster, der seit fünfzehn Jahren in der Hauptstadt lebt, wollte bewusst ein anderes Berlin zeigen als das der ewigen Partystadt mit ihren Ravern, die im Morgengrauen zum Chillen in die Spree springen. Es ist ein Berlin der gescheiterten Existenzen, die passiv durchs Leben driften, während um sie herum Flagshipstores und teure Coffeeshops Hinterhöfe und billigen Wohnraum verdrängen.

Den gesamten Artikel lesen Sie in der aktuellen TV SPIELFILM (Heft 8/2015)


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