Ein Psychiater, der unter Parkinson leidet und trotzdem immer wieder grauenhafte Morde aufklärt: Das ist der Grundplot von Michael Robothams "Joe O'Loughlin"-Thriller, mit denen er in vielen Ländern erfolgreich ist. Allerdings nirgends so sehr wie in Deutschland.

Zwei der Fälle sind nun erstmals verfilmt worden - für das deutsche Fernsehen. Der Transfer der Handlung von London nach Hamburg gelang problemlos, aus Joe O'Loughlin wurde ein sehr überzeugender Joe Jessen: Ulrich Noethen ist nicht nur ein erstklassiger Schauspieler, durch gemeinsame Lesereisen und Hörbuchaufnahmen wurde er auch zu einer Art Robotham-Experten.
Im TV SPIELFILM-Interview sprechen die beiden über ihr Projekt.

TV SPIELFILM: Ein Ermittler, der durch Parkinson immer stärker beeinträchtigt wird - schwieriger Typ.

MICHAEL ROBOTHAM Ja. Ich hätte nicht gedacht, dass diese beschädigte Figur solches Interesse finden würde. Als ich mir Joe O'Loughlin ausgedacht habe, bin ich davon ausgegangen, dass es nur ein einziges Buch geben würde. Jetzt sind es sechs.

ULRICH NOETHEN Diesen Joe mit seinen körperlichen Gebrechen zu spielen war eine sehr interessante Aufgabe, hat uns aber vor besondere Probleme gestellt.

Weil er so schwer zu spielen ist?

ULRICH NOETHEN Wir wollten nicht, dass die Krankheit im Vordergrund steht. Wir wollten keine Figur zeigen, die sich von Szene zu Szene durch den Film zittert.

Herr Noethen, Sie wirken in Ihrem Spiel auf eine gute Art hemmungslos. Wie schaffen Sie das?

ULRICH NOETHEN Ich lese das Drehbuch und habe Bilder dazu. Jede Geschichte hat ihre eigene Melodie, die eigenen Dissonanzen. Ich versuche mir ein Bild von der Stimmung zu machen. Ich komme ans Set und weigere mich, eine konkrete Vorstellung von der Szene zu haben. Ich möchte immer erst schauen: Wie ist der Ort, wie ist die Situation, wie ist die Stimmung?

Welche Rolle spielt dabei der Regisseur für Sie?

ULRICH NOETHEN Ein guter Regisseur bietet mir einen geschützten Raum. Das ist eine Verabredung: Ich weiß, dass ich mich darauf verlassen kann. Da kann ich sehr weit gehen und habe auch keine Schwierigkeiten, mich bis zu einem gewissen Punkt zu entblößen. Und auch ein Superarschloch zu spielen.

Und die Hemmungslosigkeit hat mit Erfahrung zu tun?

ULRICH NOETHEN Es geht nicht darum, nur etwas abzuliefern. Spielen heißt auch, die Flügel auszubreiten und ein bisschen zu schweben. (...)

Warum eine "beschädigte Figur" für solch ein Interesse sorgt und warum sich Ulrich von Noethen manchmal den ganzen Vorgaben widersetzt ... das lesen Sie in der aktuellen TV SPIELFILM (5/2015 - ab 13.1.2015 im Handel)


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