Den 50. Geburtstag feiern viele mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Man freut sich über das Erreichte, doch manchen beschleicht auch das wehe Gefühl, dass die besten Jahre womöglich schon hinter ihm liegen. Ähnliches dürften die Macher der ARD-Sendung "Panorama" empfinden. Am 4. Juni 1961 ging die Mutter aller deutschen Politmagazine erstmals auf Sendung. Es war die Geburtsstunde einer neuen Art Fernsehjournalismus: engagiert, investigativ und meinungsstark.
Vor allem in den politisch aufgeheizten Siebziger- und Achtzigerjahren etablierten sich "Panorama" und die Schwestersendungen "Report", "Kontraste" und "Monitor" zu machtvollen Akteuren der deutschen Medienlandschaft. Unzählige Skandale der alten Bundesrepublik haben "Panorama"-Reporter mit aufgedeckt. Die Flick-Parteispendenaffäre etwa oder die Nazivergangenheit des Ministerpräsidenten Filbinger. Moderatoren wie der Herz-Jesu-Ökopax Franz Alt ("Report") rangierten als moralische Autoritäten gleich hinter dem Papst, und manche deuteten sogar Klaus Bednarz' ("Monitor") Pullover als politisches Statement.
Und wie sieht die Zukunft aus? Die Sendungen verloren in den vergangenen Jahren nicht nur dramatisch an Zuschauern, sondern mussten auch Sendezeit abgeben. 2006 stutzte sie die ARD von 45 auf 30 Minuten wöchentlich. Und es gibt Diskussionen, die derzeit sechs Politmagazine unter einem Titel zusammenzufassen. Die Redaktionen fürchten um ihre Unabhängigkeit. Immerhin leistet sich der NDR zum Geburtstag dreimal "Panorama Nord", Regionalausgaben, die Missständen in Norddeutschland nachgehen.
Vor allem in den politisch aufgeheizten Siebziger- und Achtzigerjahren etablierten sich "Panorama" und die Schwestersendungen "Report", "Kontraste" und "Monitor" zu machtvollen Akteuren der deutschen Medienlandschaft. Unzählige Skandale der alten Bundesrepublik haben "Panorama"-Reporter mit aufgedeckt. Die Flick-Parteispendenaffäre etwa oder die Nazivergangenheit des Ministerpräsidenten Filbinger. Moderatoren wie der Herz-Jesu-Ökopax Franz Alt ("Report") rangierten als moralische Autoritäten gleich hinter dem Papst, und manche deuteten sogar Klaus Bednarz' ("Monitor") Pullover als politisches Statement.
Und wie sieht die Zukunft aus? Die Sendungen verloren in den vergangenen Jahren nicht nur dramatisch an Zuschauern, sondern mussten auch Sendezeit abgeben. 2006 stutzte sie die ARD von 45 auf 30 Minuten wöchentlich. Und es gibt Diskussionen, die derzeit sechs Politmagazine unter einem Titel zusammenzufassen. Die Redaktionen fürchten um ihre Unabhängigkeit. Immerhin leistet sich der NDR zum Geburtstag dreimal "Panorama Nord", Regionalausgaben, die Missständen in Norddeutschland nachgehen.
Hingucken lohnt. Auch deshalb, weil die Macher von "Panorama" zeigen, wie man mit engagiertem TV-Journalismus ohne ideologische Scheuklappen die Zuschauer im Internetzeitalter erreicht: So erntete der ehrwürdige ARD-Dino mit seinen Beiträgen über die Methoden des Textildiscounters Kik nicht nur Lob und Preise, sondern landete sogar einen YouTube-Hit. Auch dazu: herzlichen Glückwunsch!
Christian Holst
Christian Holst