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Bundesliga vs. Premier League

Fußball, Fans, Finanzen

Dortmund trifft auf Arsenal, Schalke spielt beim FC Chelsea in London: Anlässlich der deutsch-englischen Duelle in der Königsklasse stellt sich mal wieder die Frage, wer denn nun die beste Liga der Welt beheimatet. Ein kleiner Vergleich

Was für eine Demütigung: Kein englischer Club kam in der Saison 2012/13 über das Achtelfinale der Champions League hinaus. Titelverteidiger Chelsea und Manchester City erwischte es bereits in der Gruppenphase, Manchester United und der FC Arsenal folgten in der ersten K.-o.-Runde.

Während Bayern München und Borussia Dortmund zwei Monate später in London (!) ein weltweit gefeiertes Finale der Champions League auf den Rasen zauberten, lag die vermeintlich beste, mit 2,9 Milliarden Euro umsatzstärkste Fußballliga der Welt am Boden.
Ausgestattet mit noch größeren finanziellen Möglichkeiten - neue TV-Verträge bescheren ManU & Co. in den nächsten drei Jahren über sechs Milliarden Euro -, muss die Premier League in dieser Spielzeit zeigen, dass das desaströse Abschneiden nur ein einmaliger Ausrutscher war. Kein leichtes Unterfangen: In der Gruppenphase kommt es zum direkten Vergleich zwischen den vier Vertretern der aufstrebenden Bundesliga und ihren englischen Pendants. Schon nach Bayerns souveränem 3 : 1 bei Manchester City am 2. Spieltag keimten in England erste Zweifel am festen Glauben, die beste Liga der Welt zu beheimaten.

Arsenal-Neuzugang Mesut Özil hält solche Schwarzmalerei vor dem Auswärtsspiel der "Gunners" in Dortmund für überzogen: "Die englische Liga ist die beste", betonte der 24-jährige Spielmacher in verschiedenen Interviews. Den Kampf um die Zuschauer dagegen hat die Bundesliga vorerst eindeutig für sich entschieden. Durchschnittlich 42 626 Stadionbesucher zieht es pro Spiel in die Buli-Arenen, rund 7000 mehr als in England.

Kurioserweise liegt das auch an Fans von der Insel, die seit einiger Zeit vermehrt Kurztrips nach Deutschland machen, um die Bundesliga live zu erleben - inklusive (in England verbotener) Stehplatzkultur und relativ günstiger Eintrittspreise. 

Frank Steinberg