Schwarzkopf & Schwarzkopf

Ein Leben und viele Filme zwischen zwei Buchdeckeln: Bud Spencers Autobiografie

Ein Kerl wie ein Baum, aber mit Köpfchen: In seiner Autobiografie "Mein Leben, meine Filme" (erscheint am 15. April bei Schwarzkopf & Schwarzkopf, 19,95 Euro) gibt der 1929 in Neapel als Carlo Pedersoli geborene Actionstar und Jurist Bud Spencer sich ganz philosophisch.

TV SPIELFILM Es ist eine charmante Idee, im Buch ihr älteres Ich den jungen Schwimmer Carlo Pedersoli treffen zu lassen, der Sie einst waren, um ihm die Geschichte Ihres gemeinsamen Lebens zu erzählen. Wenn Sie die Wahl hätten, würden Sie lieber erzählen oder zuhören?

BUD SPENCER Der junge Carlo und der alte Bud stehen als Beispiel dafür, dass es verschiedene Phasen in meinem Leben und eigentlich im Leben eines jeden Menschen gibt. Diese beeinflussen einen und machen ihn zu dem, was man ist. Der Schwimmer Carlo und der Schauspieler Bud sind aber trotzdem ein und dieselbe Person - nämlich ich und so kann ich mich natürlich nicht für eine Seite entscheiden.

Und würden Sie alles nochmal so machen?

BUD SPENCER
Ja, natürlich! Ich hatte und habe ein ausgefülltes und abwechslungsreiches Leben. Ich habe sehr viele Chancen bekommen und viele inspirierende Menschen auf der ganzen Welt kennen gelernt. Und ich bin mit zwei ganz unterschiedlichen Sachen berühmt geworden: Erst als Sportler und dann als Schauspieler, das ist doch was!

Ihre Heimatstadt Neapel machte in den letzten Jahren hauptsächlich durch Mafia und Müllskandale Schlagzeilen. Ist Neapel immer noch ein lohnenswertes Reieseziel?

BUD SPENCER
In meinen Augen hat Napoli natürlich immer eine Sonderstellung, denn es ist einfach die Stadt meiner Geburt und ich kehre trotz aller Probleme gern dahin zurück. Mir kommt hauptsächlich das tolle Essen in den Sinn, wenn ich jetzt daran denke. Gutes Essen und Kochen sind dort einfach von größter Wichtigkeit. So wie die Dolci aus Sizilien stammen, kommt die originale Pasta aus Napoli - einfach nur mit einer roten Sugo. Lecker!

Haben Sie wirklich, wie Sie in Ihrem Buch schreiben, Lee van Cleef Prügel angedroht?

BUD SPENCER
Das ist natürlich eine Legende. Lee van Cleef kam immer zu spät zum Set, als wir miteinander drehten und das hat uns alle und besonders mich sehr genervt. Also habe ich ihm eine kräftige Ansage gemacht und damit gedroht, dass ich nicht mehr zum Set kommen würde. Seitdem kam Lee immer pünktlich. Aber geschlagen hätte ich ihn natürlich nie. Ich bin sowieso ein recht friedfertiger Mensch.
Erinnern Sie sich noch an den ersten "Jupiter Award", den Sie Anfang der 80er Jahre von der Filmzeitschrift Cinema in Hamburg bekamen?

BUD SPENCER
Ich habe im Laufe meiner Karriere sehr viele Preise gewonnen, besonders in Deutschland, aber auch Frankreich, Spanien und anderen europäischen Ländern. Aber in Deutschland waren meine Filme immer besonders beliebt und ich habe hier noch immer sehr viele Fans. An den Jupiter kann ich mich gut erinnern. Ich liebe Hamburg. Es ist eine tolle Stadt und ich komme immer wieder sehr gern dort hin.

Was sind generell Ihre Erinnerungen an Deutschland?

BUD SPENCER
Neben Hamburg mag ich München sehr, aber auch das Ruhrgebiet oder Leipzig haben seinen Charme. Besonders die Erinnerungen mit den deutschen Fans sind sehr schön, sie sind immer sehr euphorisch und zeigen viel Dankbarkeit.