So unterschiedlich die Serien in unserer Liste auch sind - futuristische, actionlastige, familiäre - eines hatten sie alle gemeinsam: Als iPhone, iPad, Netflix & Co. noch nicht exisitierten, schlichen sich die Kinder morgens am Wochenende zum Fernseher, um heimlich ihre liebsten Zeichentrickserien zu gucken und die Eltern ausschlafen zu lassen. Da es nur wenige verfügbare Sender gab und auch dort nur bestimmte Serien liefen, wußte jeder über die Handlung Bescheid und jeder konnte mitreden.
Vermutlich auch ein Faktor, weshalb viele dieser Serien Kultstatus erlangt haben und die Neuauflagen, die nun von der nächsten Generation geguckt werden, von uns eher belächelt werden.
Vermutlich auch ein Faktor, weshalb viele dieser Serien Kultstatus erlangt haben und die Neuauflagen, die nun von der nächsten Generation geguckt werden, von uns eher belächelt werden.
"Kimba, wir sind stolz auf dich!" Das Intro der international erfolgreichen Serie kannte jedes Kind: Mutig kehrt der fast gezähmte kleine Löwe nach dem Tod seiner Eltern in den Dschungel zurück, um den Thron zu erobern. Den hat sich während seiner Abwesenheit bereits Bubu, ein anderer Löwe, gesichert. Doch "Kimba, unser kleiner großer Held" hat die Unterstützung der anderen Tiere.
Die auf einem Manga basiernde Serie war zugleich die erste japanische Fernsehserie in Farbe.
Der kleine Maulwurf
In der tschechischen Zeichentrickserie von 1957 erlebt Maulwurf Pauli mit seinen Freunden Maus, Igel und Hase viele Abenteuer im Wald. Die Serie kommt nahezu ohne Sprache aus, sondern setzt vor allem auf Mimik, Gestik und Ausrufe. Bekannt wurde "Der kleine Maulwurf" in Deutschland vor allem durch "Die Sendung mit der Maus".
Der kleine Maulwurf begeistert in seiner zeitlosen, einfachen aber liebevollen Darstellung noch heute alle Kinder.
Der Kleine Maulwurf Und Die Geburtstagfeier from Ralph on Vimeo.
Der kleine Maulwurf begeistert in seiner zeitlosen, einfachen aber liebevollen Darstellung noch heute alle Kinder.
Eine wunderschöne Waldlandschaft, friedliche Tiere, bunte Blumen, grüne Wiesen, ein kleines Dorf voller kleiner blauer Schlümpfe, die den ganzen Tag ausschließlich glücklich sind.... Was einfach schon zu schmalzig klingt, findet in jeder Episode ein recht schnelles Ende durch Gargamels "Ist das widerlich! Ekelhaft!". Für ihn sind die Schlümpfe "kleine, scheußliche Kreaturen", die es zu "zerquetschen" gilt. Das lässt er Asrael, seine Katze, bei jeder Gelegenheit wissen.
Was haben wir uns als Kinder gefreut, zuzusehen, wie der Griesgram ein ums andere Mal vergeblich wetterte und die Schlümpfe ihm am Ende doch immer wieder ein Schnippchen schlagen konnten.
Was haben wir uns als Kinder gefreut, zuzusehen, wie der Griesgram ein ums andere Mal vergeblich wetterte und die Schlümpfe ihm am Ende doch immer wieder ein Schnippchen schlagen konnten.
"Ich bin Adam, Prinz von Eternia und Verteidiger der Geheimnisse von Schloß Greyskull" lautete das Intro: Adam und sein furchtloser Freund Cringer, die durch Adams Zauberschwert und seinen magischen Spruch "Bei der Macht von Greyskull! Ich habe die Kraft!" zu He-Man, dem mächtigsten Mann des Universums und seiner Battlecat wurden. Gemeinsam mit seinen wenigen eingeweihten Freunden (Orko <3) verteidigen sie Schloss Greyskull vor den bösen Mächten von Sceletor. Die erste Folge der Serie löst den völligen Flashback aus:
"....Denn hier oben bist du Zuhaus'. Dunkle Tannen, grüne Wiesen im Sonnenschein, Heidi Heidi, brauchst du zum Glücklichsein". Das kleine Waisenmädchen Heidi wächst nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Tante Dete auf. Als Dete eine Arbeit ei der Familie Sesemann in Frankfurt aufnimmt und die Alpen verlassen muss, lässt sie Heidi beim einzig verbliebenen anderen Familienmitglied, Heidis Großvater. "Heidi" ist eine Geschichte über Schmerz, Verlust, Familie, Natur, Freundschaft und das große Herz eines kleinen Mädchens, das es schafft, den Panzer des Almöhis, den dieser nach dem Tod seines Sohnes aufgebaut hat, zu durchbrechen. Auf eigene Gefahr: Das lange Intro mit Ohrwurm-Garantie
Zwei Wissenschaftler fliehen vor einem Kriminellen auf den Mond. Dieser spürt sie dort auf und ermordet sie. Nachdem ihr Sohn Curtis Newton volljährig geworden ist, widmet er sich als Captain Future zusammen mit Professor Simon Wright (wer könnte das lebende Gehirn im fliegenden Spezialbehälter vergessen), Grag (der Roboter aus Stahl mit enormen Kräften) und Otto (ein Kunstmensch aus Plastik und Gestaltwandler) der Verbrechensbekämpfung. Heute hat Captain Future Kultstatus in Deutschland. Die Ausstrahlung der Anime-Serie ab 1980 im ZDF führte damals jedoch zu Protesten von Eltern und Jugendorganisationen. Fans der Serie schwören auf den funky Soundtrack von "Captain Future":
"Vielen Dank für die Bluuumeeen, vielen Dank, wie lieb von diiiirrr..." Udo Jürgens' Intro von Tom und Jerry kennt auch heute noch Groß und Klein. Der Ausdruck "Wie Katz und Maus" wird selten so veranschaulicht, wie bei dem Kater Tom und der Maus Jerry, die sich nichts schenken. Kinder rutschen fiebernd bei Jerrys Bewegungen auf ihrem Sitzplatz mit, wenn er versucht, Tom zu entkommen. Und freuen sich diebisch mit, wenn Jerry es ungestraft schafft, Tom einen cleveren Streich zu spielen. Die ab 1940 produzierten Kurzfilme liefen erstmals ab 1967 in Deutschland.
Die Zeichentrickserie "Die echten Ghostbusters" basiert natürlich auf dem gleichnamigen Film von 1984. Die Serie begleitet den Alltag einer in einer Feuerwache ansächsigen Geisterjägeragentur, die den Wissenschaftlern Venkman, Ray, Spengler und Winston Zeddemore gehört. Alle Anrufe landen bei der Sekretärin Janine Melnitz, die das Team informiert und losschickt. Der heimliche Star der Serie ist aber Slimer, ein harmloser verfressener grüner Geist, der sich so großer Beliebtheit erfreute, dass er eine Ableger-Serie bekam.
Die Steinzeitserie rund um die beiden Ehepaare Fred und Wilma Feuerstein sowie Barney und Betty Geröllheimer dreht sich vor allem um Situationen, in denen die beiden Freunde Dinge aushecken, um den Plänen ihrer Frauen zu entgehen. Diese kommen ihnen am Ende aber immer auf die Schliche. Statt eines heute bei Kindern weit verbreiteten Laufrads hat Fred ein Lauf-Auto, einen Dino als Haustier, einen Fernseher aus Stein und mit fortschreitender Serie auch Nachwuchs namens "Bam Bam". Als Dinobaggerführer im Steinbruch hat er es immerhin geschafft, seiner Frau Wilma einigen Luxus zu ermöglichen: sie nennt stolz einen Mammut-Affen-Schildkröten-Geschirrspüler ihr eigen. Der freudige Ausruf "Yabba Dabba Doo!", wenn ein Plan geklappt hat, ist durch Fred Feuerstein weltberühmt geworden.
Die Bewohner des Wolkenlandes, die sich dieses fluffige Lebensumfeld mit dem Wolkenwächter teilen, sind auch bekannt als "Hab dich lieb"-Bärchis. Sie sind zur Stelle, wenn jemand (vor allem Kinder) Probleme hat und helfen im Notfall mit ihren Glücksstrahlen weiter. Fast überflüssig zu sagen, dass die Bären einst von der Glückwunschkarten-Firma "American Greetings" erdacht wurden und eine Flut an zugehörigen Merchandising-Produkten nach sich zogen. Die Vorläufer der "My Little Pony"-Glitzer-Einhorn-Ära ziehen dabei alle Register: "Ich möchte ein Glücksbärchi sein so wie du..."
Keine Zeichentrickserie, dennoch ein Klassiker unter den Kinderlieblingen: Wer erinnert sich noch an die Knetfiguren im Intro: "Halloo Spencer"? Und daran anschließend Spencers typische Begrüßung: "Hallo, Leute von A bis Z, von Eins bis Hundert, von Norden bis Süden, von Osten bis Westen, da bin ich wieder, euer lieber, guter, alter Spencer!" Unvergessen sind die eigenwilligen und liebenswerten Puppen rund um Spencer: Poldi, der jeden so lieb hat, dass er immerzu "Ich will dir fressen" sagt, Nepomuk mit seiner Unordnung im Schloss, die modebewußte Lulu aus dem Traumexpress, den lieben und gutmütigen Kasi aus dem Baumhaus, die Zwillinge, und und und. Wer nochmal in kindlichen Erinnerungen schwelgen will, kann hier einschalten: