Unsere Kritik zu "Asphaltgorillas"

Nach vier "Bibi & Tina"-Filmen muss es für den Filmemacher Buck wie eine Befreiung gewesen sein, diesen schmutzigen, kleinen Gangsterfilm zu drehen, mit Neonschrift und klischeehafter Rotlichtriege, die vielleicht gar nicht so sehr Klischee ist, mit einem verfressenen Dobermann und einem vollgekackten Lambo-Luxussportwagen, mit einer mongolischen Killerlady und einem sehr aparten Heldenpaar, das einen ganz außer Atem geraten lässt. "Lambos", Lamborghinis also, sind wichtig für die Story um großmäulige Kleinganoven und Klischeerapper vom Kotti, Berlin. Da gibt es einen goldfarbenen Lambo, einen in Blau fährt Franky (Jannis Niewöhner), aber eigentlich gehört er seiner russischen Freundin, Geschenk vom reichen Papa. Zur Anzahlung einer Wohnung soll Franky 25 000 Euro übergeben; weil er aber noch anderes zu tun hat, bittet er seinen alten Kumpel Atris (Samuel Schneider), dies zu übernehmen. Und den Dobermann zu füttern. Atris arbeitet für Clanboss El Keitar (Kida Khodr Ramadan), was er nicht will, dann taucht in Atris' Leben plötzlich Bettina (Ella Rumpf) auf (die eigentlich Marie heißt), keiner weiß wirklich, woher. Durch allerlei blöde Zufälle, mit denen auch Kumpel Ronny (Georg Friedrich) zu tun hat, landet der Schlüssel zum Versteck des Gelds - im Dobermann. Ein Abführmittel soll helfen, und da ein Hund Bewegung braucht, fährt man ihn Gassi. Mit dem Lambo. Ganz schlechte Idee.

Bucks Verwechslungsspiel mit blauem und goldenem Lambo, echtem und falschem Geld, miesen Machos und wahren Heldinnen ist ein cleverer, rotziger Spaß, den auch Danny Boyle oder Guy Ritchie hätten drehen können. Coole Kiste mit der wohl poetischsten brutalen Prügelei der letzten Kinojahre.