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"Der Richter - Recht oder Ehre"

Zwei Stars, zwei Generationen: Robert Downey Jr. und Robert Duvall

Robert Downey Jr. und Robert Duvall über ihren neuen Film "Der Richter - Recht oder Ehre" (Kinostart: 16.10.2014) und was ihnen ihr Vater bedeutet

Gipfeltreffen der Generationen und zweier Charismatiker: Robert Duvall, inzwischen 83, ist ein Star des New Hollywood ("Der Pate", "Apocalypse Now"), Robert Downey Jr. dank "Iron Man" der bestbezahlte Schauspieler der Gegenwart.

In "Der Richter - Recht oder Ehre" begegnen sie sich als Vater und Sohn: Downey Jr. muss als Anwalt seinen Dad verteidigen, der Exrichter wird des Mordes verdächtigt.

TV SPIELFILM: Wie sieht es bei Ihnen aus: Haben Sie eine gute Meinung von Recht und Gesetz?

ROBERT DUVALL Überhaupt nicht. Ein Typ begeht ein schweres Verbrechen, aber ein guter Anwalt paukt ihn raus. Ein anderer Mann stiehlt ein Brot und muss dafür fünf Jahre in den Knast. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich respektiere die Gesetze und halte mich an sie, aber die Art, wie sie angewendet werden, ist mir oft schleierhaft.

ROBERT DOWNEY JR. Wenn Sie mich für den Obersten Gerichtshof nominierten, würde ich das Angebot annehmen. (lacht) Ich bin allerdings kein Mensch, der ständig Urteile über andere Leute fällt. Je älter ich werde, desto leichter fällt es mir, andere nach ihrer Fasson selig werden zu lassen.

Was sagt "Der Richter - Recht oder Ehre" über das amerikanische Justizsystem aus?

ROBERT DOWNEY JR. Es ist eine Dramatisierung der realen Situation. Das System ist nicht perfekt. Jeder weiß, dass Unschuldige hinter Gittern landen. Am Ende des Films heißt es, wenn man ein Dutzend Leute auswählt und sie zu Richtern ernennt, dann kommt dabei ebenso oft Recht wie Unrecht heraus. Das ist nicht gerade ideal, aber auf jeden Fall besser als reine Willkür. Im Großen und Ganzen fahren wir mit dem System nicht schlecht.

ROBERT DUVALL Ohne Recht geht es nicht. Aber ich wünschte mir mehr Fairness beim Umgang damit. Die Gesetze sollten nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis für alle gleich sein.

Ein zentrales Thema des Films ist das schwierige Verhältnis zwischen Vater und Sohn. Was für Väter hatten Sie beide?

ROBERT DUVALL Mein Vater war beim Militär. Ich hatte kein enges Verhältnis zu ihm, aber ich respektierte ihn. Er verhielt sich wie ein Gentleman der alten Schule, bei uns zu Hause wurde nie geflucht oder laut gestritten.

ROBERT DOWNEY JR. Mein Vater hat mir in jungen Jahren viel Vertrauen eingeflößt. Wenn ich an ihn denke, habe ich oft ein ganz bestimmtes Bild vor Augen: Ich stehe als kleines Kind am Strand im Wasser und umklammere mit meinen Armen seine Beine. Sie sind der Anker, der verhindert, dass die Strömung mich hinaus aufs Meer zieht.

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