Brendan Fraser ist der Star der Verfilmung von Cornelia Funkes Weltbestseller Tintenherz (Kinostart 11.12.). Durch Vorlesen befördert er Figuren aus Büchern in die Realität.
Knapp 4,5 Milliarden Dollar haben die fünf Harry-Potter-Filme weltweit in den Kinos eingespielt. Kein Wunder, dass man in Hollywood versucht, das Erfolgsrezept zu kopieren, und verzweifelt auf der Suche nach kindgerechtem Fantasy-Stoff ist.
In der Deutschen Cornelia Funke glaubt man die legitime Erbin von Joanne K. Rowling gefunden zu haben. Ihr 2003 erschienener Roman "Tintenherz" wurde nicht nur in Deutschland ein Bestseller, sondern gleich in 20 Sprachen übersetzt. Mit "Tintenblut" und "Tintentod" folgten zwei weitere Romane, die uns - einen Erfolg der Verfilmung des ersten Teils vorausgesetzt - in den kommenden Jahren die Winter- und Weihnachtszeit versüßen sollen.
Anders als bei Harry Potter gibt es keine Kobolde, Hauselfen oder Riesen. Die Tintenwelt ist zum großen Teil in der Realität verwurzelt, die fantastischen Elemente entstammen anderen literarischen Werken. Denn die Hauptfigur Mortimer Folchart (Brendan Fraser) ist eine so genannte Silberzunge. Wann immer er aus einem Buch liest, werden Figuren oder Gegenstände daraus lebendig - doch im Gegenzug wird etwas aus unserer Welt in das Buch verbannt.
Bilder Tintenherz
Eine Tatsache, mit der Mortimer auf schmerzhafte Weise Bekanntschaft machen muss. Als er seiner jungen Familie aus dem Buch "Tintenherz" vorlas, erschien nicht nur der Verbrecher Capricorn (Andy Serkis) an seiner Türschwelle, sondern verschwand umgekehrt Mos Ehefrau Teresa (Sienna Guillory) in der mittelalterlichen Tintenwelt. Seither sucht Mo verzweifelt nach einer weiteren Ausgabe des seltenen Romans. Ein Unterfangen, das dadurch erschwert wird, dass Capricorn jedes Exemplar des Buches vernichten will, um nicht wieder in seine mittelalterliche Welt zurückgeschickt zu werden.
Doch dann bekommt Mo unerwartete Hilfe. Denn der ebenfalls der Tintenwelt entsprungene Feuerspucker Staubfinger (Paul Bettany) hat Heimweh und Sehnsucht nach seiner Frau. Gemeinsam mit Mo macht er sich auf die Reise zu "Tintenherz"-Autor Fenoglio (Jim Broadbent). Eine Reise, auf der Mortimers zwölfjährige Tochter Meggie (Eliza Bennett) eine Menge Geheimnisse über ihren Vater und sich selbst erfahren wird ...
Eine Liebeserklärung an die Literatur
Cornelia Funkes "Tintenherz" ist eine Liebeserklärung an die wunderbare Welt der Literatur. Umso schöner, dass Regisseur Iain Softley diese Ideen in den Film übertragen hat. Wenn die Helden in die Festung von Capricorn eindringen, sind an jeder Ecke und in jedem Winkel Tiere und Objekte aus Literaturklassikern zu entdecken, die dem Publikum ein amüsantes Rätselraten bescheren. Woher stammt nochmal der Minotaurus? Wer trug den gläsernen Schuh? Und wer hat von diesen Tellerchen gegessen?
All diese Hommagen hat Regisseur Softley visuell eindrucksvoll in Szene gesetzt. Selbst eine gerade mal zehn Sekunden lange Referenz an "Der Zauberer von Oz", in der einer von Capricorns Schergen nach Kansas gerät, sieht aus, als hätte sie einige Millionen Dollar verschlungen. Doch wo es optisch kaum etwas zu bemängeln gibt, kristallisieren sich bei der Besetzung einige Schwächen heraus. Zwar ist die Familie Folchart - besonders der von Cornelia Funke auserkorene Brendan Fraser - optimal besetzt, bei den Nebenrollen liegt hingegen einiges im Argen.
"Tintenherz" ist ein wunderbarer Film für die ganze Familie
So erweist sich der aus "1001 Nacht" gelesene und als komisches Element konzipierte Farid (Rafi Gavron) als überflüssige Nervensäge. Und auch Jim Broadbent wird der in den Fortsetzungen expandierenden Rolle des Fenoglio nicht gerecht. Dennoch ist "Tintenherz" ein wunderbarer Film für die ganze Familie geworden. Und wenn der Erfolg trotzdem ausbleiben sollte, kann Mo in den Fortsetzungen ja immer noch die Figuren aus "Harry Potter" herauslesen.
Rüdiger Meyer
Mehr Infos:
Dreharbeiten in Italien
Interview: Brendan Fraser
Interview: Cornelia Funke
Knapp 4,5 Milliarden Dollar haben die fünf Harry-Potter-Filme weltweit in den Kinos eingespielt. Kein Wunder, dass man in Hollywood versucht, das Erfolgsrezept zu kopieren, und verzweifelt auf der Suche nach kindgerechtem Fantasy-Stoff ist.
In der Deutschen Cornelia Funke glaubt man die legitime Erbin von Joanne K. Rowling gefunden zu haben. Ihr 2003 erschienener Roman "Tintenherz" wurde nicht nur in Deutschland ein Bestseller, sondern gleich in 20 Sprachen übersetzt. Mit "Tintenblut" und "Tintentod" folgten zwei weitere Romane, die uns - einen Erfolg der Verfilmung des ersten Teils vorausgesetzt - in den kommenden Jahren die Winter- und Weihnachtszeit versüßen sollen.
Anders als bei Harry Potter gibt es keine Kobolde, Hauselfen oder Riesen. Die Tintenwelt ist zum großen Teil in der Realität verwurzelt, die fantastischen Elemente entstammen anderen literarischen Werken. Denn die Hauptfigur Mortimer Folchart (Brendan Fraser) ist eine so genannte Silberzunge. Wann immer er aus einem Buch liest, werden Figuren oder Gegenstände daraus lebendig - doch im Gegenzug wird etwas aus unserer Welt in das Buch verbannt.
Bilder Tintenherz
Eine Tatsache, mit der Mortimer auf schmerzhafte Weise Bekanntschaft machen muss. Als er seiner jungen Familie aus dem Buch "Tintenherz" vorlas, erschien nicht nur der Verbrecher Capricorn (Andy Serkis) an seiner Türschwelle, sondern verschwand umgekehrt Mos Ehefrau Teresa (Sienna Guillory) in der mittelalterlichen Tintenwelt. Seither sucht Mo verzweifelt nach einer weiteren Ausgabe des seltenen Romans. Ein Unterfangen, das dadurch erschwert wird, dass Capricorn jedes Exemplar des Buches vernichten will, um nicht wieder in seine mittelalterliche Welt zurückgeschickt zu werden.
Doch dann bekommt Mo unerwartete Hilfe. Denn der ebenfalls der Tintenwelt entsprungene Feuerspucker Staubfinger (Paul Bettany) hat Heimweh und Sehnsucht nach seiner Frau. Gemeinsam mit Mo macht er sich auf die Reise zu "Tintenherz"-Autor Fenoglio (Jim Broadbent). Eine Reise, auf der Mortimers zwölfjährige Tochter Meggie (Eliza Bennett) eine Menge Geheimnisse über ihren Vater und sich selbst erfahren wird ...
Eine Liebeserklärung an die Literatur
Cornelia Funkes "Tintenherz" ist eine Liebeserklärung an die wunderbare Welt der Literatur. Umso schöner, dass Regisseur Iain Softley diese Ideen in den Film übertragen hat. Wenn die Helden in die Festung von Capricorn eindringen, sind an jeder Ecke und in jedem Winkel Tiere und Objekte aus Literaturklassikern zu entdecken, die dem Publikum ein amüsantes Rätselraten bescheren. Woher stammt nochmal der Minotaurus? Wer trug den gläsernen Schuh? Und wer hat von diesen Tellerchen gegessen?
All diese Hommagen hat Regisseur Softley visuell eindrucksvoll in Szene gesetzt. Selbst eine gerade mal zehn Sekunden lange Referenz an "Der Zauberer von Oz", in der einer von Capricorns Schergen nach Kansas gerät, sieht aus, als hätte sie einige Millionen Dollar verschlungen. Doch wo es optisch kaum etwas zu bemängeln gibt, kristallisieren sich bei der Besetzung einige Schwächen heraus. Zwar ist die Familie Folchart - besonders der von Cornelia Funke auserkorene Brendan Fraser - optimal besetzt, bei den Nebenrollen liegt hingegen einiges im Argen.
"Tintenherz" ist ein wunderbarer Film für die ganze Familie
So erweist sich der aus "1001 Nacht" gelesene und als komisches Element konzipierte Farid (Rafi Gavron) als überflüssige Nervensäge. Und auch Jim Broadbent wird der in den Fortsetzungen expandierenden Rolle des Fenoglio nicht gerecht. Dennoch ist "Tintenherz" ein wunderbarer Film für die ganze Familie geworden. Und wenn der Erfolg trotzdem ausbleiben sollte, kann Mo in den Fortsetzungen ja immer noch die Figuren aus "Harry Potter" herauslesen.
Rüdiger Meyer
Mehr Infos:
Dreharbeiten in Italien
Interview: Brendan Fraser
Interview: Cornelia Funke