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Yakuza Graveyard

Bild Yakuza Graveyard
Originaltitel: Yakuza no hakaba: Kuchinashi no hanaJP | 1976 | 970 Min. | FSK: 16

Bewertung der Redaktion:

Schonungslose Tour de force eines coolen Antihelden in beeindruckender Bildqualität

IMDb-Bewertung: 7,1 von 10

In Kinji Fukasakus düsterem Meisterwerk gerät ein Brutalo-Cop zwischen die Mühlsteine mafiöser Korruption

K inji Fukasakus Yakuza-Dramen läuteten eine neue Ära des japanischen Gangsterfilm-Genres ein. Während in den 60er Jahren noch die viel beschworene Ganovenehre Hauptcharakterzug der Kino-Mafiosi war, brach der dem filmischen Realismus verpflichtete Kultregisseur in den 70ern mit dieser idealisierenden Tradition und zeigte in seiner fünfteiligen Serie „Battles Without Honor and Humanity“ (1973 – 1974) das skru-pel- und ehrlose Gebaren der japanischen Mafia erstmals ungeschminkt und an Originalschauplätzen.
In „Yakuza Graveyard“ wählte Fukasaku einen neuartigen Blickwinkel auf das organisierte Verbrechen. Der hitzköpfige Bulle Kuroiwa (Tetsuya Watari) ist angewidert vom heuchlerischen Schmusekurs seiner Vorgesetzten mit dem Yamashiro-Klan. Als die mächtige Yakuza-Gruppe unter dem Schutz der Polizei versucht, dem verfeindeten Nishida-Klan das Glücksspielgeschäft abzujagen, fühlt sich Kuroiwa den bedrängten Mafiosi verpflichtet – zumal er ein Auge auf Keiko (Meiko Kaji), die Gattin des Nishida-Klanoberhaupts, geworfen hat. Seine Fahnenflucht hat indes für alle Beteiligten tragische Konsequenzen.
Dank extremer Stilmittel wie dem Einsatz von Handkameras oder Freeze-Frames, aber auch auf Grund der exzellenten Bildqualität verströmt Fukasakus nihilistisches Opus aus dem Jahr 1976 eine faszinierende Modernität. Zusätzlich stellt Tetsuya Wataris Antiheld in Sachen Coolness mühelos amerikanische Selbstjustiz-Ikonen wie Clint Eastwood oder Charles Bronson in den Schatten. Mit seinen hochgekrempelten Anzugärmeln möchte man fast meinen, er wäre einem Tarantino-Film entstiegen.
Über den Einfluss von Fukasakus Gangster-Balladen auch auf die amerikanische Filmindustrie referiert der Fernost-Kinoexperte Mark Schilling in einem 21-minütigen Interview. Abgerundet wird das Bonusmaterial durch beigelegte Postkarten und das Kinoposter. Nicht nur für Freunde japanischer Filmkunst eine äußerst lohnenswerte Anschaffung.

Cast und Crew von "Yakuza Graveyard"

Cast

Kuroiwa
Tetsuya Watari
Keiko
Meiko Kaji
Seizo Fukumoto
Takuzo Kawatani
Hideo Murota
Tatsuo Umemiya

Crew

Regie:
Kinji Fukasaku,

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