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The Sisters Brothers

Originaltitel: The Sisters BrothersFR, ES, US, RO | 2018 | 121 Min. | FSK: 12

Bewertung der Redaktion:

  • Humor
  • Anspruch
  • Action
  • Spannung
  • Erotik
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Unterhaltsame Parabel, die Maßstäbe im Westernfach setzt

IMDb-Bewertung: 6,9 von 10

Schön schwarzhumoriger Western, in dem zwei Kopfgeldjäger einen Goldsucher jagen.

Es ist die Zeit des kalifornischen Goldrauschs. Die Aussicht auf schnellen Reichtum lässt die Menschen verrückt werden. Da entwickelt Hermann Kermit Warm eine Formel, die das Schürfen von Gold erleichtern soll. Um diese in seine Finger zu bekommen, schickt der einflussreiche Commodore Detektiv Jim Morris los. Er soll den Chemiker ausfindig machen, damit die Kopfgeldjäger Eli und Charlie Sisters anschließend die Formel aus ihm herauspressen können.

Morris und Warm werden jedoch Freunde und setzen sich ab. Die Sisters-Brüder nehmen die Verfolgung auf und verstricken sich in immer blutigere Auseinandersetzungen.

Zwar greift der gefeierte französische Regisseur Jacques Audiard (Goldene Palme in Cannes 2015 für „Dämonen und Wunder“) in der Verfilmung des Romans von Patrick deWitt Versatzstücke des Western-Genres wie Schießereien, Saufgelage und Bordelle auf, hinterfragt dabei aber verspielt und dennoch hartnäckig dessen Männlichkeitsbild. So wird aus dem Stoff keine schwere Kost, sondern ein von allergrößter Leichtigkeit Ritt, garniert mit unterhaltsamem Witz.

Das Zusammenspiel von Reilly und Phoenix ist zudem schlichtweg grandios. Und in den richtigen Momenten zieht der Film das Tempo geschickt an. Alles fügt sich zu einer kunstvoll tiefgründigen und dabei unaufdringlichen Reflexion über Männlichkeit und kapitalistische Gier.

Cast und Crew von "The Sisters Brothers"

Cast

Eli Sisters
John C. Reilly
Charlie Sisters
Joaquin Phoenix
John Morris
Jake Gyllenhaal
Hermann Kermit Warm
Riz Ahmed
Mayfield
Rebecca Root
The Commodore
Rutger Hauer
Blount
Patrice Cossoneau
Mrs. Sisters
Carol Kane

Crew

Regie:
Jacques Audiard

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Anonym am 01.04.19 hilfreich: ?

WILDER WESTEN, UND KEINER GEHT HIN

Eine Überschlagsrechnung im Western-Genre ergibt, dass wohl die meisten Vertreter ihrer Gattung vorwiegend gut und gerne an einer Hand abzählbare bewährte Topics als dramaturgischen Unterbau heranziehen: Das sei mal allen voran die Motivation der Rache. Schillerndes und zeitloses Beispiel natürlich: Spiel mir das Lied vom Tod. Gier spielt auch noch eine tragende Rolle (The Good, the Bad and the Ugly), und zuletzt natürlich die Diskrepanz zwischen Weißen und Indianern, so wie erst letztes Jahr in dem elegischen Gewalt- und Versöhnungsdrama Hostiles mit Christian Bale. Zwischendurch gibt es aber auch Filme, die das Genre des amerikanischen Heimatfilms, wenn man so will, konterkarieren und ihm Seiten abgewinnen, die bislang selten in Betracht gezogen wurden.

Anonym am 15.03.19 hilfreich: ?

Sehr sehenswerter Western mit kluger Störy

Der Regisseur schaffte es, die Hauptfiguren (Sisters Brothers) und deren Kontrahenten glaubwürdig agieren zu lassen, und zwar in einer wirklich unterhaltsamen Geschichte.
Die Figuren wuchsen im Verlauf des Films und wuchsen ans Herz.
Selbst die Kulissen und die Landschaft waren sorgfältig ausgesucht und überzeugend in die Szenerie einbezogen.
Es war für uns einfach ein schönes Kinoerlebnis (bei leider fast leeren Rängen).
Der jugendlichen Zielgruppe scheinen wohl die Extremballerszenen und obercoolen Sprüche zu fehlen?
Unsere Bewertung: 4,5 von 5 Punkten.