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Madame X

Bild Madame X
Originaltitel: Madame XUS | 1965 | 100 Min.
IMDb-Bewertung: 6,9 von 10
Produzent Ross Hunter, während der 1950er- und 1960er-Jahre als Spezialist für so genannte »Frauenfilme« bekannt, hatte mit Lana Turner bereits solche Erfolge wie SOLANGE ES MENSCHEN GIBT und DAS GEHEIMNIS DER DAME IN SCHWARZ gefeiert, als sich beide an die sechste (!) Verfilmung von Alexander Bissons 1903 geschriebenem Rührstück Madame X machten. Die entschieden melodramatische Handlung d reht sich um Holly Parker (Turner), gelangweilte Frau eines Diplomaten (Forsythe), die sich mit einem schmierigen Playboy (Montalban) einlässt. Als dieser bei einem Autounfall ums Leben kommt, wendet sich Holly hilfesuchend an ihre übelwollende Schwiegermu tter (Bennett), die ihr rät, das Land zu verlassen, um die Karriere ihres Mannes nicht zu gefährden. Nach einem tränenreichen Abschied von ihrem kleinen Sohn beginnen für Holly harte Jahre, an deren Ende sie sich in Mexiko der Prostitution verschreibt. Als sie von einem windigen Schurken (Meredith) in ein Erpressungskomplott gegen ihren Mann verwickelt werden soll, tötet sie ihn und stellt sich der Polizei – als Madame X. Zu ihrem Schrecken erkennt sie, dass ihr junger Verteidiger niemand anderer ist als ih r eigener Sohn (Dullea) ... Unter David Lowell Richs straffer Regie, die immerhin 25 Jahre zu überbrücken hat, lässt Madame X keinen Trick der guten, alten Seifenoper aus und sorgt diverse Male für den berühmten Griff zum Taschentuch. Dass die haarsträuben d konstruierte Handlung irgendwie auch im Jahre 1966 noch funktionierte, ist einerseits der altmodischen, offen sentimentalen Machart des Streifens zuzuschreiben, andererseits aber auch Turners überzeugender Leistung als vom Schicksal arg gebeutelte Heroin e. Während sie in der ersten Hälfte des Films ihre übliche Nummer als unglückliche High-Society-Lady hinlegt (Kostüme von Jean Louis), darf sie später mithilfe von Make-up (bzw. dem Fehlen eines solchen) eine schauspielerische Wandlungsfähigkeit unter Bewe is stellen, die sie sich in immerhin 28 Jahren Leinwanderfahrung angeeignet hatte. Für die Regie war eigentlich Melodram-Spezialist Douglas Sirk vorgesehen, doch er hatte sich zum Entstehungszeitpunkt bereits vom Filmgeschäft zurückgezogen. Constance Benne tt, Glamourstar aus den 30ern, wurde von Hunter nach zwölf Jahren Abstinenz wieder auf die Leinwand zurückgeholt – für ihre letzte Rolle, denn sie starb kurz vor dem Start des Films. 1981 entstand wider Erwarten ein weiteres (TV-)Remake der Geschichte mit Tuesday Weld in der Hauptrolle.

Cast und Crew von "Madame X"

Cast

Clay Anderson
John Forsythe
Holly Parker
Lana Turner
Phil Benton
Ricardo Montalban
Estelle Anderson
Constance Bennett
Clay Anderson jr.
Keir Dullea
Dan Sullivan
Burgess Meredith

Crew

Regie:
David Lowell Rich

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