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The Lego Ninjago Movie

Originaltitel: The Lego Ninjago MovieUS | 2017 | 101 Min. | FSK: 6

Bewertung der Redaktion:

  • Humor
  • Anspruch
  • Action
  • Spannung
  • Erotik
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Schade: Verspielte Chance statt spielerischer Spaß

IMDb-Bewertung: 6,0 von 10

Der dritte Lego-Kinofilm stolpert vor lauter Meta-Mätzchen über die eigenen Klötzchenfüße

Oft fragt man sich bei Filmen ja, für welche Altersguppe sie – ganz unabhängig von der FSK-Freigabe – eigentlich gedacht sind. Können Milchzahnträger wirklich etwas mit den „Der Pate“-Anspielungen in „Zoomania“ anfangen? Soll das Riesenroboter-Remmidemmi der „Transformers“-Reihe wirklich auch Erwachsene ansprechen? „The Lego Ninjago Movie“ schreit allerdings von Anfang an „Ich bin meine eigene Parodie!“ Somit sind einem die Zielgruppen sofort klar. Es sind a) Kinder, die damit angeben wollen, wie „erwachsen“ dieser Film wäre, und b) Erwachsene, die eine richtig gute „Ja, aber“-Ausrede suchen, um sich Kinderkram anzusehen.

Nach einer Mini-Realfilm-Einleitung mit Jackie Chan als Trödelladenbesitzer flitzt der Film ins Martial-Arts-&-Mecha-Märchenland der Spielzeugreihe „Ninjago“, wo der Oberschurke Garmadon jeden Tag gegen den Grünen Ninja und seine in Kampfroboteranzüge gewandeten Kumpels antritt und einen auf die Nuss kriegt. Der Grüne Ninja ist in Wahrheit der Highschool-Außenseiter Lloyd – und Garmadons Sohn. Als eine gigantische Hauskatze im Godzilla-Stil die Ninjago-Welt demoliert, schickt Garmadons nobler Bruder Wu die Truppe um Lloyd auf die Suche nach der „Ultimativ Ultimativen Waffe“. Dabei kommt es zur actionreichen Aussprache zwischen Vater und Sohn.

Während der geniale „The Lego Movie“ noch auf dem schmalen Mittelweg zwischen Kinderradau und Erwachsenensatire balancierte, war „The Lego Batman Movie“ nur von „Batman“-Nerds gleich welchen Alters decodierbar. Der dritte Lego-Kinofilm ist nun der erste, der auf einer originären Lego-Reihe basiert und der erste, der krachend wie ein Lego-Turm umstürzt und auseinanderpurzelt. Denn hier passt nichts zusammen. Statt einen halbwegs interessanten Plot zu erzählen, begnügt sich der Film damit, fortwährend Martial-Arts- und Superhelden-Klischees zu parodieren: „Waaas? Meine Superkraft ist… GRÜN?!?“, fragt Lloyd dann zum Beispiel seinen Sensei. Die Versager-Generäle von Garmadon werden buchstäblich gefeuert, nämlich durch einem Vulkanschlot. Das einzige Mädchen in der Ninjagruppe kontert nicht einfach nur den Chauvispruch eines Nachrichtenmoderators, sondern mokiert sich auch gleich noch sachte über den zum Klischee geronnenen Gender-Diskurs der Medien. Und all das findet selbstverständlich in einem Inferno stilisierter Explosionen und herumfliegender Klötzchen statt.

Bei einer Lauflänge von 70 Minuten (einst ein klassisches Trickfilmformat) könnte das sogar noch lustig sein. Bezeichnenderweise sind gerade die simpleren Gags die komischsten. Etwa dass Garmadon meint, den Namen seines Sohnes Lloyd stets „L-loyd“ aussprechen zu müssen. Auf 101 Minuten zerdehnt, reißt die dünne Meta-Decke allerdings ein und gibt den Blick frei auf die Grundlage. Und die ist, anders als beim ersten und zweiten Lego-Filmversuch, halt keine philosophische Auseinandersetzung mit dem Spielen an sich bzw. eine mit psychologischem Subtext zugepackte traditionsreiche Comicserie. Sondern nur eine Lego-Reihe und die zur Vermarktung kreierte TV-Serie.

Cast und Crew von "The Lego Ninjago Movie"

Cast

Lloyd
Christian Zeiger
Garmadon
Klaus Dieter Klebsch
Master Wu
Stefan Gossler
Cole
Dirk Stollberg
Nya
Magdalena Turba
Koko
Arianne Borbach
Kai
Wanja Gerick
Zane
Robin Kahnmeyer
Jay
Tobias Nath

Crew

Regie:
Paul Fisher, Charlie Bean, Bob Logan

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