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Henry – Portrait of a Serial Killer

Bild Henry – Portrait of a Serial Killer
Originaltitel: Henry: Portrait of a Serial KillerUS | 1986 | 83 Min. | FSK: 18
Killer-Thriller

Bewertung der Redaktion:

  • Humor
  • Anspruch
  • Action
  • Spannung
  • Erotik
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IMDb-Bewertung: 7,0 von 10
Keine 200.000 Dollar kostete die Herstellung von John McNaughtons (MAD DOG AND GLORY) B-Picture Henry, gerade einmal vier Wochen dauerten die Dreharbeiten. Und dennoch war das Ergebnis einer der bedrückens ten Killer-Filme, der je vom Licht der Projektoren erhellt wurde. Angelehnt wurde die Handlung an Leben und Untaten des US-Psycho-Killers Henry Lee Lucas, ohne jedoch Authentizität in den Mittelpunkt des Geschehens zu stellen. In einer kleinen, heruntergek ommenen Bude hausen Henry (Rooker) und sein Kumpel Otis (Towles) zwischen Bierdosen und Fast-Food-Resten. Ihr Leben geht seinen behäbigen, schäbigen Gang. Ein Schicksal, das Tausende mit ihnen teilen, business as usual, wäre da nicht Henrys Kindheit: Seine Mutter, eine Prostituierte, erzog mit Schlägen, zwang ihn, Kleider zu tragen und an perversen Sexspielen teilzunehmen. Frustration und Angst entladen sich in einer ersten Gewalttat, deren Opfer die gehasste Mutter wird. Von nun an pflastern Leichen Henrys Weg. Töten wird zum Zeitvertreib, zum Ausweg aus der Langeweile. In Otis findet er einen Gleichgesinnten, ihn weist er in seine Art der Freizeitgestaltung ein, die brutale Jagd nach dem totalen Kick, dem Töten Unschuldiger. Erst als Becky (Arnold), Otis’ Schwester, auftaucht, entdeckt Henry menschliche Gefühle. Doch dann versucht Otis Becky zu vergewaltigen und wird von Henry ermordet ... Was wie ein gewaltverherrlichender Film klingt, ist in Wirklichkeit eine fast schon klinische Bestandsaufnahme menschl icher Abgründe. Trotz aller fotografischer Härte verzichtet McNaughtons Henry – Porträt of a Serial Killer darauf, Gewalt zum filmischen Selbstzweck zu stilisieren. Stattdessen wird es aus voyeuristischer Distanz dem Zuschauer überlassen, moralische Wertun gen abzugeben. Bei aller Brutalität bietet Henry nur wenig, aber wohl eingesetzten Splatter, verzichtet vollkommen auf Humor und coole Sprüche als Spannungslöser. Henry ist ein ehrlicher, aber nur schwer zu ertragender Film. Vielleicht geriet er deswegen z um finanziellen, aber nicht künstlerischen Flop.

Cast und Crew von "Henry – Portrait of a Serial Killer"

Cast

Henry
Michael Rooker
Henrys Chef
David Katz
Bewährungshelfer
Eric Young
Becky
Tracy Arnold
Hehler
Ray Atherton
Otis
Tom Towles
Autofahrer
Rick Paul

Crew

Regie:
John McNaughton

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