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Hell

DE, CH | 2011 | 89 Min. | FSK: 16
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So werden Highlights gekennzeichnet, wenn sie von der TVSpielfilm-Redaktion einen und eine IMDb-Bewertung von über 7,0 erhalten haben.
Meinung der Redaktion:
Bewertung durch unabhängige Film- und Serienexperten von TVSpielfilm.
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Meinung der Redaktion
  • Humor
  • Anspruch
  • Action
  • Spannung
  • Erotik

Spannend und makaber – endlich mal wieder relevanter Horror aus Deutschland

IMDb-Bewertung:
5,9
/10

Geht doch! Regiedebütant Tim Fehlbaum gelingt mit Hell ein souveräner Endzeitthriller, der das deutsche Genrekino befeuert

Ein sichtlich nervöser junger Mann kommt in demütiger Haltung auf die Bühne des voll besetzten Kinosaals. Regiedebütant Tim Fehlbaum ist verunsichert, ob das horrorerprobte Publikum beim Fantasy Filmfest 2011 in Hamburg seinen ersten Spielfilm annehmen oder in der Luft zerreißen wird. „Die Situation war mir ein wenig unangenehm, weil ich das alles zum ersten Mal mache“, kommentiert der 28-Jährige. Die Skepsis ist berechtigt, hat sich der Genrefilm in Deutschland doch bisher sehr schwergetan. Davon ließ sich der gebürtige Schweizer allerdings nicht beirren und liefert mit „Hell“ ein Endzeitthema mit völlig neuer Bedrohungslage ab.
Im Jahr 2016 hat die Sonne unseren Planeten in ein lebensfeindliches Ödland verwandelt. Das Licht da draußen: hell. Die Temperatur der Atmosphäre ist um zehn Grad gestiegen. Nur wenige Menschen haben den brachialen Klimawandel überlebt.Bereits der Vorspann verrät, dass niemand Geringeres als Roland Emmerich als „Executive Producer“ seine Finger mit im Spiel hat. Das schürt Erwartungen an epische Endzeitbilder à la „The Day After Tomorrow“. Doch eben das ist „Hell“ nicht. Fehlbaum, der für sein Debüt bereits im Juni mit dem Förderpreis Deutscher Film für die beste Regie ausgezeichnet wurde, setzt schon des Budgets von nur drei Millionen Euro wegen auf einen subtil erzählten Horrortrip: „Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht und einen eher klaustrophobischen Film gedreht.“ Statt ausgiebiger abgeschwenkter Panoramen bleibt die Kamera nah an den Protagonisten und insbesondere bei Hauptdarstellerin Hannah Herzsprung. Sie spielt Marie, die sich zusammen mit Freund Phillip (Lars Eidinger) und Schwester Leonie (Lisa Vicari) in einem mit Zeitungspapier abgedunkelten Kombi auf den Weg in die Berge macht. Dort nimmt die Apokalypse nicht nur eine erzählerische, sondern auch eine filmästhetische Wendung. Die staubigen, überbelichteten Bilder weichen einer düsteren, kühlen Atmosphäre. Wenn die Nacht hereinbricht, entsteht ein neues Spannungsmoment – so sollte der Genreaspekt noch etwas mehr herausgehoben werden“, erklärt Regisseur Fehlbaum. Die Clique gerät in den Hinterhalt finsterer Waldbewohner. Leonie wird von vermummten Männern verschleppt. Das Wohin und Warum offenbart schließlich eine neue Dimension des Grauens…
Nach der Vorführung in Hamburg betritt Fehlbaum zusammen mit Produzent Thomas Wöbke („Krabat“) erneut die Bühne und erhält wohlwollenden Beifall. Verdient, denn dem Nachwuchsfilmer gelang ein düsterer Endzeitthriller, der selbst im Absurden nicht übertrieben und absolut realistisch wirkt. Darüber hinaus verleiht das hochkarätige Ensemble dem beklemmenden Szenario eine überwältigende Spannungsdichte. Wobei einige Darsteller erst nach einigem Zögern für das Projekt entflammten: „Angela Winkler rief mich an, weil sie unsicher war, ob sie zusagen soll oder nicht“, erzählt Lars Eidinger. „Auch ich war skeptisch, weil es für einen derartigen Genre Film kein wirklich geglücktes Vorbild aus Deutschland gibt. Aber Tims Demoband hat mich überzeugt. Er hat ein gutes Gespür, wie er mit geringen Mitteln große Effekte erzeugen kann.“ Trotz der Emmerich-Connection träumt Regisseur Fehlbaum nicht vom Blockbuster-Hit: „Ich denke nicht an Besucherzahlen. Ich hoffe nur, dass der Film nicht untergehen wird.“
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Cast und Crew von "Hell"

Cast

Marie
Hannah Herzsprung
Phillip
Lars Eidinger
Tom
Stipe Erceg
Bäuerin Elisabeth
Angela Winkler
Leonie
Lisa Vicari
Micha
Yoann Blanc
Bauer Brückner
Christoph Gaugler
Französin
Lilo Baur
Franzose
Marco Calamandrei

Crew

Regie:
Tim Fehlbaum