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Halt auf freier Strecke

DE | 2011 | 110 Min. | FSK: 6

Bewertung der Redaktion:

  • Humor
  • Anspruch
  • Action
  • Spannung
  • Erotik
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Ein radikaler Film, der den Tod zurück ins Leben holt

IMDb-Bewertung: 7,6 von 10

Nichts als die schonungslose Wahrheit: Andreas Dresen („Wolke 9“) zeigt in seinem Drama eine Familie, die Abschied nimmt

Beim Glioblastom, einem bösartigen Gehirntumor, baut die Therapie auf drei Säulen auf: Operation, Chemo, Bestrahlung. Im Fall des 44-jährigen Familienvaters Frank (Bundesfilmpreis für Milan Peschel) ist eine OP nicht möglich. Lebenserwartung? Nur Monate, sagt der Arzt. Dann schweigt er sehr lange…
Die Anfangsszene wurde mit einem echten Arzt improvisiert, ein richtiges Drehbuch gab es eh nicht. Deshalb wirkt dieser ungewöhnliche Film auch von Beginn an so wahrhaftig und authentisch. Frank möchte keine Weltreise antreten oder mit dem Fallschirm abspringen. Nein, er will einfach weiterleben, im frisch bezogenen Eigenheim am Stadtrand, mit seiner Frau (Steffi Kühnert) und den Kindern (Talisa Lilli Lemke, Mika Seidel). Schonungslos zeigt Dresen den Prozess des Sterbens, die Einsamkeit, die Überforderung der Angehörigen. Gerade weil er nicht wegschaut und nichts beschönigt, wird dem Tod etwas von seinem Schrecken genommen, hinterlässt sein unsentimentaler Film den Zuschauer nicht deprimiert, sondern eher gestärkt. Und die Idee, den Tod nicht „auszulagern“, sondern zurück in die Familie zu holen, hat schon etwas Tröstliches. Bei aller Schwere des Themas leistet sich Dresen nebenbei sogar noch surrealen Humor, lässt z. B. Franks Tumor in der „Harald Schmidt Show“ auftreten!

Cast und Crew von "Halt auf freier Strecke"

Cast

Frank Lange
Milan Peschel
Simone Lange
Steffi Kühnert
Lilli Lange
Talisa Lilly Lemke
Mika Lange
Mika Seidel
Simones Mutter
Ursula Werner
Simones Schwester
Marie Rosa Tietjen
Franks Vater
Otto Mellies
Franks Mutter
Christine Schorn
Stefan, Kollege von Frank
Bernhard Schütz
Ina
Inka Friedrich
Palliativärztin
Petra Anwar

Crew

Regie:
Andreas Dresen

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