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Große Freiheit

AT, DE | 2021 | 116 Min. | FSK: 16

Bewertung der Redaktion:

  • Humor
  • Anspruch
  • Action
  • Spannung
  • Erotik
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Stilles Meisterwerk über eine skandalöse Strafverfolgung

IMDb-Bewertung: 7,5 von 10

Homosexualität zwischen Männern galt in Deutschland lange Zeit als Verbrechen: Sebastian Meise wirft einen Blick in finstere Zeiten.

Hans Hoffmann lebt in einer Welt, in der Liebe mit Gefängnis bestraft wird. Was nach einer bedrückenden Dystopie klingt, war in Westdeutschland lange Zeit Realität: Hans liebt Männer — und das war bis 1969 streng verboten. 1945 wird er aus dem KZ befreit und in den Regelvollzug überstellt.

Er ist ein 175er — benannt nach dem berüchtigten Paragrafen, der Homosexualität unter Strafe stellt. Hier lernt er den zu lebenslanger Haft verurteilten Mörder Viktor kennen, dem er als Wiederholungstäter im Laufe der Jahre immer wieder begegnen wird. Zwischen den ungleichen Männern entwickelt sich eine von Zuneigung geprägte Beziehung…

Der österreichische Regisseur Sebastian Meise stellt zehn Jahren nach seinem Spielfilmdebüt „Stillleben“ über einen unterdrückt lebenden pädophilen Vater hier das verdeckte Leben Homosexueller dar. Er macht das nicht linear. Durch die ineinander verwobenen Zeitebenen und die Tatsache, dass die Handlung fast nur im Gefängnis spielt, entsteht ein Gefühl der Ausweglosigkeit.

Dabei verzichtet der Film ganz bewusst auf die gängigen Gewaltklischees, die man aus anderen Knastfilmen kennt. Die betont ruhige Erzählweise gibt Franz Rogowski („Undine“) und Georg Friedrich („Helle Nächte“) den Raum, den sie brauchen, um diese feinfühlig inszenierte Geschichte zum Leuchten zu bringen. In Cannes gewann Meises Werk den Jurypreis in der Sektion Un Certain Regard.

Cast und Crew von "Große Freiheit"

Cast

Hans Hoffmann
Franz Rogowski
Viktor
Georg Friedrich
Leo
Anton von Lucke
Oskar
Thomas Prenn

Crew

Regie:
Sebastian Meise,

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