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Feinde – Hostiles

Originaltitel: HostilesUS | 2018 | FSK: 16
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Bewertung der Redaktion:

  • Humor
  • Anspruch
  • Action
  • Spannung
  • Erotik
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Famos: Schuld-und-Sühne-Drama mit kluger Botschaft

IMDb-Bewertung: 7,2 von 10

Western auf den Spuren von John Ford: Mürrischer Army-Captain soll einen todkranken Indianerhäuptling eskortieren.

1892: Yellow Hawk (Wes Studi), Häuptling der Cheyenne und Kriegsgefangener der Amerikaner, liegt im Sterben. Als Zeichen des Friedens soll sein einstiger Todfeind Captain Blocker (Christian Bale) ihn mit einem Trupp ins Tal des Bären begleiten. Doch beide haben noch immer Schwierigkeiten miteinander – und als Rosalie Quaid (Rosamund Pike) auftaucht, deren Familie von den Komantschen jüngst grausam abgeschlachtet wurde, gerät die Expedition in Gefahr. Rosalies neue Weggefährten stehen nun ebenfalls auf der Abschussliste der Komantschen.

Schon in der grandiosen Eröffnungssequenz verneigt sich Scott Cooper („Black Mass“) vor John Ford und dessen Meisterwerk „Der schwarze Falke“. Der beeindruckende Cast (u. a. Ben Foster, Timothée Chalamet) tut sein Übriges, um dieses wichtige Plädoyer für interkulturellen Respekt zum emotionalen Drahtseilakt werden zu lassen. Besonders das bewegende Ende zeigt schonungslos auf, welche brutalen Folgen Spiralgewalt nach sich zieht, und erinnert in seiner bitteren Konsequenz an Clint Eastwoods „Erbarmungslos“.

Cast und Crew von "Feinde – Hostiles"

Cast

Captain Joseph J. Blocker
Christian Bale
Rosalie Quaid
Rosamund Pike
Chief Yellow Hawk
Wes Studi
Black Hawk
Adam Beach
Sgt. Charles Wills
Ben Foster
Elk Woman
Q’orianka Kilcher
Master Sgt. Thomas Metz
Rory Cochrane
Lt. Rudy Kidder
Jesse Plemons
Sgt. Paul Malloy
Ryan Bingham
Buffalo Man
David Midthunder
Capt. Royce Tolan
John Benjamin Hickey
Lt. Colonel Ross McCowan
Peter Mullan
Col. Abraham Biggs
Stephen Lang

Crew

Regie:
Scott Allen Cooper

Ausstrahlungstermine von "Feinde – Hostiles" im TV

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trolliver am 12.10.21 hilfreich: 100%

Ein Film über die Versöhnung

In epischen Bildern gelingt Cooper hier mal eben ein Western im Edelformat: nachvollziehbare Charaktere, superb dargestellt zumal, in einer Handlung, welche einem von einigen alten Treck-Western bekannt vorkommen mag, die jedoch die tollen Bilder zur absoluten Nebensache macht, um sich ganz den verlorenen Seelen zu widmen, die sich auf diesem Treck ausnahmslos tummeln.

Die Verzweiflung angesichts der immer wieder aufbrechenden Gewalt steht den Leuten ins Gesicht geschrieben, dennoch müssen sie das beiseite schieben, um das Unternehmen nicht zu gefährden. Gelingt mehr schlecht als recht.

Um dann gegen Ende eine der schönsten Szenen der Westerngeschichte zu bringen. Richtig Gut! Kaum Schwächen (kurzes Pathos mittendrin), könnte einen Platz in meiner Best-of-Western-Liste bekommen.

Anonym am 11.05.18 hilfreich: 100%

Rau

Western sind ein Genre daß es immer mal wieder auf der Leinwand gibt, aber eigentlich nur selten bedient wird. Warum eigentlich, wo doch die Gelegenheit für Action, große Bilder und spannende Momente gegeben ist. Und Christian Bale fühlt sich in dem Genre scheinbar auch sehr wohl, weswegen er nach "Todeszug nach Yuma" hier erneut in den Sattel steigt, allerdings in einen ganz anders gearteten Film. Der Film verkauft sich als Geschichte in der ein Soldat und ein Indianer ihre Differenzen beilegen müssen, in wirklichkeit gehen gerade die beiden relativ normal miteinander um während um sie rum das totale blutige Chaos herrscht. Und auch Handlungstechnisch: der in der Introsequenz etablierte Antagonist ist relativ schnell relativ egal, die Begegnungen und Situationen die sich auf der langen Reise ereignen wirken wie eine echte Abfolge von Dingen und nicht wie etwas was ein Drehbuchautor mit dramaturgischem Anspruch geschrieben hat.