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Ein ganz gewöhnlicher Jude

Bild Ein ganz gewöhnlicher Jude
DE | 2005 | 89 Min. | FSK: 0

Bewertung der Redaktion:

  • Humor
  • Anspruch
  • Action
  • Spannung
  • Erotik

Ben Becker macht es sich– und uns – nicht leicht

IMDb-Bewertung: 7,1 von 10

Als Jude in Deutschland leben: Kann das je wieder „normal“ sein? Diese Frage stellt sich Ben Becker in Oliver HirschbiegelsKammerspiel

Ein Lehrer der Kurt-Tucholsky-Schule schreibt der Jüdischen Gemeinde in Hamburg. Er möchte, dass „ein Mitglied Ihrer Reli-gionsgemeinschaft“ im Sozialkundeunterricht über sich Auskunft gibt. Das Anliegen wird dem Journa-listen Emanuel Goldfarb (Ben Becker) angetragen – und ruft dessen Zorn hervor: „Ich eigne mich nicht als Forschungsobjekt. Noch will ich nicht aus-gestopft werden!“Goldfarb greift zum Diktiergerät, um seine Absage zu entwerfen. Und beginnt, über seine Herkunft, sein gespaltenes Verhältnis zum Judentum, seine Verachtung der „political correctness“ zu reflektieren… Nach seinem großforma-tigen Führerbunker-Spektakel „Der Untergang“ wendet sich Regisseur Oliver Hirschbiegel einem visuell ausgefeilten Kammerspiel zu, Grundlage ist das Stück von Charles Lewinsky. Im Versuch, offensichtliche Klischees zu unterlaufen, besetzte er den mit sich und Deutschland hadernden Helden mit dem blonden und blauäugigen Ben Becker („Comedian Harmonists“). Problematisch an dessen fast 90-minütigem Monolog ist, dass der Kraftschauspieler Becker von Beginn an spricht wie gedruckt. Zudem gelingt es dem Text nicht immer, gängige Stereotypen des Judentums zu vermeiden. Das sperrige Drama stieß auf ein geteiltes Echo bei Kritikern – bleibt als Anstoß zum Weiterdenken aber eine spannende ethische Herausforderung.

Cast und Crew von "Ein ganz gewöhnlicher Jude"

Cast

Emanuel Goldfarb
Ben Becker
Jüdischer Mann
Siegfried Kernen
Lehrer
Samuel Finzi

Crew

Regie:
Oliver Hirschbiegel

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