Bulworth

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Originaltitel: BulworthUS | 1998 | 1080 Min. | FSK: 12

Komödie

Bewertung der Redaktion:

Humor
Anspruch
Action
Spannung
Erotik

Schnelles, entlarvendes Politkino mit Pepp

IMDb-Bewertung: 6,8 von 10

…ist nur ein durchschnittlich korrupter Senator. Politfarce von und mit Warren Beatty

Senator Jay Billington Bulworth (Warren Beatty) tritt die letzte Etappe eines aufreibenden Wahlkampfs in denkbar schlechter Form an: Er hat seit Tagen weder gegessen noch geschlafen und schaut sich angewidert seine sinnfreien Wahlspots an. Der ehemals engagierte Demokrat, der sein Geld bei windigen Geschäften verspielt hat, macht einen letzten Deal: Er verspricht dem Versicherungslobbyisten Crocker (Paul Sorvino) einen Gesetzentwurf zu verhindern, und erhält im Gegenzug eine Zehn-Millionen-Dollar-Lebensver-sicherung, ausgestellt auf seine Tochter. Als nächstes empfängt der Verzweifelte den Killer Vinnie (Richard Sarafian), den er mit sei- ner eigenen Ermordung be- auftragt.
Bulworth hat also nichts mehr zu verlieren, als er vor eine schwarze Gemeinde in South Central L.A. tritt. Er lässt seine Rede Rede sein zum Entsetzen seines Stabschefs (Oliver Platt) und tischt dem Publikum die Wahrheit auf: Die Parteien interessieren sich einen Dreck für arme Schwarze, weil sie nichts spenden. Über Nacht verwandelt sich der Zyniker in einen rappenden Polit-Rebellen, der Bestechung und geldgierige Medien anprangert. Seine Kompromiss- losigkeit bringt ihm nicht nur unerhörte Popularität ein, sie beeindruckt auch die schwarze Aktivistin Nina (Halle Barry), auf die Bulworth ein Auge geworfen hat. Nur leider lauert noch irgendwo ein Killer…
Nur mit einem Trick setzte der mehrfache Oscar-Preisträger Warren Beatty („Reds“) diese entlarvende Politsatire beim 20th-Century-Fox-Filmstudio (gehört zum Imperium des erzkonservativen Rupert Murdoch) durch: Es ginge um einen desillusionierten Politiker, der seine Ermordung rückgängig machen will, weil er sich verliebt. Kein Wort darüber, dass es um eine Schwarze geht und dass der Mann zum rappenden Ankläger des US-Wahlkampfs mutiert. Im Gegenzug kochte der Verleih diese schnelle, unglaublich pointierte und manchmal etwas überkandidelte Analyse, die nach dem Bush/Gore-Debakel noch gewinnt, auf kleinster Flamme. Zum Glück gibt’s Fernsehen!