All my Loving

Name: All my Loving
Genre: Drama
Released: 2019-02-01
Duration: 116 min
Cast: Lars Eidinger, Nele Mueller-Stöfen, Hans Löw, Christine Schorn, Manfred Zapatka

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DE | 2019 | 116 Min. | FSK: 12

Drama

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Bewertung:

Meinung der Redaktion

Humor
Anspruch
Action
Spannung
Erotik

Die Sinnfrage als un-aufgeregter, nuancierter Seelenstrip

IMDb-Bewertung:

6,2

/10

Inneneinsichten einer dysfunktionalen Familie, die unter die Haut gehen. Edward Berger hält dem Publikum den Spiegel vor.

Fliegen darf er nicht mehr, weil er Probleme mit dem Gehör hat. An den Statussymbolen seines alten Lebens und dem Image als Erfolgsmann hält Stefan aber trotzdem fest und reißt in Pilotenuniform Frauen in Bars auf. Seine Schwester Julia fokussiert im Turin-Urlaub mit Ehemann Christian ihren gesamten Lebensinhalt auf einen verletzten Straßenköter. Bruder Tobias sieht bei den Eltern nach dem Rechten und wird vom verbitterten Vater als Versager abgekanzelt. Der trifft einen wunden Punkt, denn Tobias hadert selbst mit seinem Alltag als Hausmann und Langzeitstudent.

Präzise und aus der Distanz beobachtet, betont nüchtern erzählt: Drei Lebenskrisen, greifen raffiniert ineinander und wachsen zu einem großen Ganzen zusammen. Eindringlich erzählen Regisseur Edward Berger und seine Co-Autorin und Ehefrau Nele Mueller-Stöfen von innerer Leere, Verlust und Verdrängung. Jede Person — umwerfend gespielt von Extrem-Mime Lars Eidinger, Nele Mueller-Stöfen und Hans Löw — lernt dabei dazu.

Stefan realisiert erst durch das Verschwinden seiner Tochter, was wirklich zählt im Leben, Julia arbeitet sich an einem Verlust ganz anderer Art ab, auch Tobias sammelt Erkenntnisse. Berger, der mit Mueller-Stöfen auch den viel gepriesenen Berlinale-Beitrag „Jack“ schuf, ließ sich von seinen US-Vorbildern Todd Solondz („Wiener Dog“) und Todd Haynes („Carol“) inspirieren. Der Filmtitel hat übrigens nichts mit dem gleichnamigen Beatles-Song zu tun.